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So kann’s gehen: Muss ich alle einladen?

Ich lade zum Geburtstag seit Jahren den mehr oder weniger gleichen Freundeskreis in ein Restaurant ein. Nun hat einer der Eingeladenen geheiratet.

Ich lade zum Geburtstag seit Jahren den mehr oder weniger gleichen Freundeskreis in ein Restaurant ein. Nun hat einer der Eingeladenen geheiratet. Ist es unhöflich bzw. unmöglich, wenn ich die Neue, die ich nur oberflächlich kenne, nicht einlade?

Grundsätzlich können Sie einladen, wen Sie wollen. Ehegattensplitting, was Partys betrifft, ist heute durchaus üblich. Jeder Ratgeber sagt ja, dass es die Ehe lebendig erhält, wenn die Partner auch unabhängig voneinander Dinge unternehmen. Wenn die anderen Freunde alle mit Partner kommen, sollten Sie aber überlegen, ob Sie da eine Ausnahme machen. Wenn Sie die neue Partnerin partout nicht dabei haben wollen, dann sollten Sie in einem Telefongespräch dem alten Freund erklären, dass Sie an dem traditionellen Kreis hängen und ihn selber gern auch weiter ohne Anhang dabei hätten. Das gilt ganz besonders, wenn Ihnen die Partnerin unsympathisch ist, was Sie ja nicht unbedingt dazusagen müssen.

Wenn auch die anderen Freunde ohne Partner kommen, versteht es sich eigentlich sowieso von selbst, dass die neu Angeheiratete zu Hause bleibt. Falls Sie sie nur oberflächlich kennen, könnten Sie vor dem Geburtstag eine Gelegenheit schaffen, sie zum Beispiel bei einem Drink besser kennenzulernen, um beurteilen zu können, ob sie wirklich dazu passt oder nicht. Das wird aber nur dann gut funktionieren, wenn Sie mit dem alten Freund tatsächlich allein durch Freundschaft und nicht noch durch eine heimliche, möglicherweise uneingestandene Liebe verbunden sind.

Es ist immer ein Fehler, sich eigene Feste zu verderben, indem man Pflichtgäste einlädt. Dazu sind Aufwand und Kosten meist zu groß. Manchmal schätzt man ohnehin die Erwartungshaltung bei den anderen völlig falsch ein. Vielleicht ist die neue Partnerin ja selber heilfroh, wenn ihr ein Abend im Restaurant mit einem fremden Freundeskreis erspart bleibt.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

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