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So kann’s gehen: Sind das wirklich Freunde?

Seit einiger Zeit möchte ein Ehepaar mit uns befreundet sein. Wir kennen uns vom Sport.

Seit einiger Zeit möchte ein Ehepaar mit uns befreundet sein. Wir kennen uns vom Sport. Leider wurde unsere Einladung zur Silvesterparty per Mail abgesagt, eine andere Verabredung nicht eingehalten. Dafür hat jetzt der Bruder meines Mannes, der anderswo wohnt, diese Familie besucht, ohne bei uns zu übernachten. Wie kriegt man so ein Wirrwarr wieder hin?

Die Balance zwischen Distanz und Nähe ist bei jungen Freundschaften oft schwierig auszutarieren. Man kennt die Erwartungshaltungen der anderen noch nicht so genau, hat aber vielleicht eigene, die unter Umständen die neuen Freunde überfordern. Wie geht man damit um? Möglichst großzügig. Man ist ja nicht verpflichtet, Silvester miteinander zu verbringen, nur weil man frisch befreundet ist. Mag sein, dass es da eigene Rituale gibt, von denen Sie gar nichts wissen. Es gibt zum Beispiel Menschen, die verbringen Silvester grundsätzlich am Meer. Das muss man respektieren. Und man muss vor allem auch dankbar sein für Freunde, die einem beizeiten per Mail sagen, was Sache ist. Leider gibt es immer wieder Menschen, die Gastgeber bis zur letzten Minute im Unklaren lassen, weil sie heimlich hoffen, dass sich noch was Besseres findet. Eine Verabredung nicht einzuhalten, ohne vorher abzusagen, ist natürlich nicht in Ordnung. Da wäre mindestens eine Entschuldigung fällig.

Wenn man neue Freunde zu Partys einlädt, ergeben sich halt manchmal neue Konstellationen. Vernünftig ist es, die Gastgeber eine Weile in die Treffen mit einzubeziehen, weil sie schließlich die Bekanntschaft vermittelt haben. Transparenz wirkt in aller Regel gut gegen Eifersucht und Missstimmigkeiten. Wenn Sie den Eindruck haben, dass der Bruder und das Ehepaar sich verstehen, ist das eine gute Sache. Wenn Sie sich übergangen fühlen, sprechen Sie zunächst den Bruder als älteren Vertrauten und dann vielleicht auch noch die neuen Freunde darauf an.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

meinefrage@tagesspiegel.de

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