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So kann’s gehen: Soll ich den Wein gleich öffnen?

Wie verhält man sich, wenn eine Flasche Wein oder Sekt als Gastgeschenk mitgebracht wird? Ist es in Ordnung, diese gleich zu öffnen und anzubieten, oder soll man ausschließlich Getränke aus eigenen Vorräten anbieten?

Wie verhält man sich, wenn eine Flasche Wein oder Sekt als Gastgeschenk mitgebracht wird? Ist es in Ordnung, diese gleich zu öffnen und anzubieten, oder soll man ausschließlich Getränke aus eigenen Vorräten anbieten?

Das hängt sehr von der Art der Party ab. Bei sogenannten Bottle Partys, also spontanen Feten, wie sie gern von jungen Leuten veranstaltet werden, ist es ganz normal, dass man die mitgebrachten Getränke miteinander teilt. Man möchte zusammen feiern, und damit das unbeschwert möglich ist, eben zusammenlegen. Auch wer dem Studentenalter entwachsen ist, unterstreicht unter Umständen seinen Willen, sich an den Kosten einer Party irgendwie zu beteiligen, indem er eine Flasche mitbringt.

Ist der Gastgeber finanziell ganz gut gestellt, muss er freilich damit rechnen, dass es sich bei der mitgebrachten Flasche um einen mit Sorgfalt ausgesuchten besonders erlesenen Tropfen handelt, an dem er sich später mal ganz in Ruhe freuen darf. Wenn die Situation nicht eindeutig ist, dann hilft es immer, wenn man als Gast dazu sagt, ob die Flasche ein Beitrag zur Party ist, oder ob sie dafür im Grunde zu schade ist. Man kann das als Gastgeber auch durchaus fragen, wenn man unsicher ist.

Wenn man nicht ausdrücklich zu einer Bottle-Party eingeladen hat, wird man sich ja ohnehin mit ausreichend großen Vorräten auf die Gäste eingestellt haben. Erkennt man auf Anhieb, dass eine mitgebrachte Flasche nichts für den eigenen Geschmack ist, sollte man nicht der Versuchung erliegen, sie gleich an die Gäste zu entsorgen. Das könnte den Geber vielleicht kränken. Es gibt natürlich immer auch Gäste, die bringen Getränke für den eigenen Bedarf mit. Da ist der leidenschaftliche Scotch-Trinker, der nicht den Abend lang zu Bier verbannt werden möchte. Oder der Brunello-Fan, der es nicht über sich bringt, normalen Tafelwein zu trinken. Wer den Stempel „Snob“ nicht fürchtet, kann das ruhig tun.

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