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So kann’s gehen: Wie kann ich meine Hand schonen?

Ich habe schmerzhafte Arthrose an den Händen, brauche diese aber zum Musizieren. Wie kann ich taktvoll verhindern, dass mir fremde Menschen mit festem Händedruck wehtun?

Ich habe schmerzhafte Arthrose an den Händen, brauche diese aber zum Musizieren. Wie kann ich taktvoll verhindern, dass mir fremde Menschen mit festem Händedruck wehtun? Familie und enge Freunde sind informiert.

Sitten und Gebräuche sind ständigem Wandel unterworfen, und ich hoffe sehr, dass der Irrglaube, ein fester Händedruck könne in irgendeiner Weise höflich sein, als nächstes dran ist. Die Zeit ist also auf Ihrer Seite. Das bringt Sie nur jetzt nicht weiter. Auch die Information, dass es in manchen Regionen der Erde, zum Beispiel in nordamerikanischen Indianerreservaten, als extrem schlechtes Benehmen gilt, die Hand zu drücken, hilft Ihnen hier nicht. Dort berührt man nämlich nur die flache Hand des Gegenübers oder streicht sanft daran vorbei. Sie könnten einfach Ihre Arme hängen lassen und sagen, dass Sie eine Verletzung auskurieren müssten. Man muss ja nicht jedem alles haarklein erklären. Dabei müssen Sie allenfalls in Kauf nehmen, mal für unhöflich gehalten zu werden, aber das lässt sich nicht ändern. Trainieren Sie ein besonders freundliches Lächeln und eine leicht überschwängliche Begrüßung, bei der Sie die Hände auf dem Rücken verschränken. Auch der Hinweis auf Allergien wird verstanden.

Nicht immer kann man sich wehren gegen Menschen, die sich die Hand einfach greifen, selbst wenn sie nicht ausgestreckt ist. Dann haben Sie keine Hemmungen, ein lautes „Vorsicht!“ zu rufen. Es gibt keinen Grund, Schmerzen zu erleiden, nur um Konventionen zu genügen. Denn eigentlich sind Sie es ja, die Rücksichtnahme bekommen sollte. Es mag ein wenig anstrengend erscheinen, die auch einzuklagen, aber die Anstrengung lohnt sich. So sensibilisieren Sie auch Leute, mit denen Sie zu tun haben, dafür, dass man nicht blind jeder Konvention folgen, sondern sich wirklich dafür interessieren sollte, wie es dem anderen gerade geht.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

meinefrage@tagesspiegel.de

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