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So kann’s gehen: Wie kriege ich die Bahn frei?

Immer wieder sonntags fragen Sie Elisabeth Binder

Mich ärgert es, wenn sich im Schwimmbad Leute im Wasser zum Unterhalten verabreden. Das finde ich rücksichtslos, weil ich um diese Leute herumschwimmen und mir Gesprächsfetzen von Familie und Urlaub anhören muss. Wie mache ich diesen Leuten klar, was ich mir unter einem Schwimm-Bad vorstelle, ohne dass sie sich von mir angegriffen fühlen?

Es gibt sicher unterschiedliche Auffassungen davon, wie ein gelungener Tag im Schwimmbad aussieht. Sie sind offensichtlich der sportliche Typ. Es gibt aber auch Menschen, die nur ein bisschen Freizeit verbringen möchten, sich dabei vom Wasser umspülen lassen wollen. Natürlich können Sie diese Leute auf das Nichtschwimmerbecken hinweisen, in dem es oft wärmer ist. Auch gemütlich blubbernde Whirlpools bieten sich für spontane Gesprächsrunden an. Wenn Sie emsig kraulend in nächster Nähe vorbeipreschen, merken die Leute vielleicht von selbst, dass sie irgendwie im Weg sind. Es ist ganz sicher in Ordnung, Nass-Redner, die mitten im Becken eine Blockade bilden, zu bitten, an den Rand zu gehen. Dafür müsste jeder Verständnis haben.

Sollten Sie schlechte Erfahrungen machen, wenden Sie sich doch einfach an den Bademeister und schlagen ihm vor, Regeln einzuführen, die geeignet sind, die Bedürfnisse der Schwimmer zu berücksichtigen. Die sind schließlich die Kernklientel von Badeanstalten. Es sollte doch möglich sein, einen Teil des Beckens explizit nur zum Schwimmen zu reservieren. Natürlich gibt es Unterschiede, je nach Jahreszeit und Ausprägung des Bades. An einem heißen Sommertag werden Sie sich in einem gut besuchten Freibad gegen jene, die sich nur ein bisschen abkühlen möchten, wohl kaum durchsetzen können. Im Winter im Hallenbad dürfte es leichter sein, sportlichen Ehrgeiz verständlich zu machen, weil die ganz faulen Nichtschwimmer den Weg ins Bad dann sowieso eher scheuen.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de

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