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So kann’s gehen: Wie teilen wir die Kosten gerecht?

Immer wieder sonntagsfragen SieElisabeth Binder

Ich bin alleinstehend und eigentlich nicht geizig, doch es stört mich, dass ich, wenn ich mit Freundespaaren, die beide berufstätig sind, jemandem ein gemeinsames Präsent schenke, es als selbstverständlich gilt, die beiden anderen als eine Einheit zu sehen, die Kosten also zu teilen statt zu dritteln. Ist das wirklich Usus?

Mir ist noch eine verschärfte Form dieses Falls bekannt, bei der das Paar das Geschenk überreicht und die dritte Person einfach unerwähnt lässt. Es ist erschreckend, mit welcher Chuzpe sich manche Menschen danebenbenehmen. Natürlich wäre es Sache des Paares, von sich aus den Preis zu dritteln. Sicher kann es auch hier Ausnahmen geben. Wenn ein gut verdienender Single gemeinsam mit einer Familie etwas schenkt, in der nur einer der Partner ein vergleichsweise geringes Einkommen hat, kann er von sich aus den Preis halbieren und es gut sein lassen damit, wenn es keine Einwände gibt. Aber in Ihrem Fall ist das nicht angebracht. Ihre Freunde nutzen Sie schlicht aus, und das sollten Sie sich nicht gefallen lassen.

Es ist den meisten Menschen peinlich, über Geld zu reden, das kann ich gut verstehen. In dem Fall sollten Sie beim nächsten Vorschlag dieser Art einfach eine eigene, kleinere Gabe wählen und sich aus der einseitigen Schenkgemeinschaft ausklinken. Oder aber Sie besorgen das Geschenk selber und fordern dann ganz selbstverständlich von jedem ein Drittel zurück. Vermutlich wird es keinen Einspruch geben. Wenn die Freunde das Geschenk gekauft haben und von Ihnen die Hälfte fordern, fragen Sie einfach nach: „30 Euro durch 3 geteilt sind doch nur 10 Euro für mich?“ Bei solchen Freunden würde ich vorsichtshalber selber eine Karte besorgen, die mit allen drei Unterschriften dem Geschenk beigelegt wird. Erstens macht das die Zuordnung für den Beschenkten leichter. Und zweitens schaffen Sie auf diese Weise klare Verhältnisse.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie an:

meinefrage@tagesspiegel.de

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