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Soundcheck Award: Live aus dem Lido

Kanye West kommt nicht. Trotzdem wird der Gewinner des Soundcheck Award 2010 von Tagesspiegel und Radio eins am Freitag, 25.2., ausgiebig gefeiert. Live im Lido wird die vierköpfige Kritikerrunde ab 21 Uhr erklären, warum Kanye Wests „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“ zum Album des Jahres gewählt wurde. Außerdem diskutieren Moderator Andreas Müller, Peter Radszuhn sowie Kai Müller und Nadine Lange drei neue Alben. Hier ihre Vorab-Kritiken.

Beady Eye: "Different Gear, Still Speeding"

Beady Eye sind die legitimen Nachfolger von Oasis minus Mastermind Noel Gallagher. Nachdem der ewig währende Bruderzwist im August letzten Jahres zum entgültigen Bruch und der Auflösung der erfolgreichsten britischen Band der letzten zwanzig Jahre führte, stürzten sich Liam Gallagher & Co sofort in die Arbeit und holten mit Steve Lillywhite einen renomierten Produzenten an Bord. Das durchwachsene Ergebnis mit dem programmatischen Titel „Different Gear Still Speeding“ klingt nach, nun, Oasis. Und den Beatles, Und Oasis. Und John Lennon. Und Paul McCartney. Also nach den Beatles. Und leider nie nach einer neuen Band namens Beady Eye

Peter Radszuhn, Radio eins

Lucinda Williams: "Blessed"

Seit einigen Jahren ist Lucinda Williams glücklich verliebt und seit 2009 auch verheiratet. Das heißt aber nicht, dass die 58-Jährige den Blues vergessen hat. Auf ihrem zehnten Studioalbum geht es um Herzschmerz, Tod und Glauben - wie immer tief gefühlt und diesmal mit besonders rauer Stimme gesungen. Vor allem die ruhigeren Stücke überzeugen.

Nadine Lange, Tagesspiegel

The Joy Formidable: "The Big Roar"
Sie sind zwar nur zu dritt und kommen vom Land, aber sie haben Springsteen und Nirvana gehört. Episch, sagen viele, klingen The Joy Formidable. Das Power-Trio um die blonde, kugeläugige Ritzy Bryan aus dem Norden von Wales orientiert sich an dem Modell von 90er-Bands wie Hole (Courtney Love sah auch mal so apart aus wie Bryan). Sie geben sich als gerade eben so gezähmte Punks, die ihr Gitarren nicht schroff und zickig in den Beat stellen, sondern Songs in die Höhe und Breite wachsen lassen – mit einer gewissen Neigung zur Lärm-Attacke. Aber es sind die jubilierenden Melodien von jetzt. Eine neue Rock-Sensation aus England? Die Amerikaner sind erzückt. Da tut sich was.
Kai Müller, Tagesspiegel

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