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SPIEL Sachen: Goldene Drachen treffen alte Damen

Langsam erwachen die Theater aus dem Sommerschlaf. Und wenn man Georg Scharegg, Anne Verena Freybott und Heike Pelchen glaubt, haben sich die Bühnen für die neue Saison landesweit Heroisches vorgenommen: Krisenbewältigung!

Langsam erwachen die Theater aus dem Sommerschlaf. Und wenn man Georg Scharegg, Anne Verena Freybott und Heike Pelchen glaubt, haben sich die Bühnen für die neue Saison landesweit Heroisches vorgenommen: Krisenbewältigung! Das Trio vom Theaterdiscounter muss es tatsächlich wissen. Schließlich haben sich Scharegg und Co. für ihr trashiges Format Spielplan Deutschland durch sämtliche Spielzeithefte von Aachen bis Zittau gekämpft. „Zwar wurde die Krise in Deutschland kürzlich von offizieller Seite für beendet erklärt, aber zu spät, um das noch in die neuen Spielpläne der Theater einzubauen“, so Theaterdiscounter-Mitbegründer Scharegg. Nur die Nürnberger scheinen schon Bescheid gewusst zu haben. „Das Theater sei in der Krise, heißt es allenthalben“, frohlocken sie. „Wir können sie aber in Nürnberg nicht finden! Nürnberg und sein Staatstheater bilden fast eine Insel im Sturm.“

Bevor also die restlichen Bühnen – mit Ausnahme Nürnbergs – uns ab September ihre „Wege aus der Krise“ präsentieren, kann man sich bei „Spielplan Deutschland“ im Theaterdiscounter (heute und morgen sowie 23.-25. 9., 21 Uhr) mit den hippsten Trends schon mal via „Simultanvorschau“ vertraut machen. „14 Woyzecks, zehn Besuche der alten Dame und sieben goldene Drachen konkurrieren mit grassierenden Bürgerbühnen, die auf der Suche nach der absoluten Authentizität ihre Zielgruppen mit in Entstehungsprozesse einbinden“, fasst Scharegg den bundesweiten Tenor zusammen.

Acht Schauspieler und ein Pianist werden auf der Discounter-Bühne nicht nur Ausschnitte aus den genannten Stücken spielen, sondern auch die entsprechenden Dramaturgen-Erläuterungen bzw. Intendanten-Grußworte einfließen lassen. Denn, um es mit den Worten der Kollegen vom Hamburger Schauspielhaus zu sagen: „Die Bretter, die die Welt bedeuten, liegen zu unseren Füßen. Wir müssen nur genau hinsehen. Krisen verhindern wir so nicht. Aber vielleicht halten wir sie besser aus, wenn wir das Weiße im Auge unseres Gegenübers gesehen haben.“ In diesem Sinne: Prosit auf die neue Theatersaison!

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