zum Hauptinhalt

SPIEL Sachen: Keine Grenzen

Als Kinder waren der heutige Choreograf Namjin Kim und sein kleiner Bruder die besten Kumpels. Das hörte schlagartig auf, sagt der Südkoreaner, als er bemerkte, wie abschätzig die Leute auf der Straße die beiden Jungs musterten: Sein Bruder ist behindert.

Als Kinder waren der heutige Choreograf Namjin Kim und sein kleiner Bruder die besten Kumpels. Das hörte schlagartig auf, sagt der Südkoreaner, als er bemerkte, wie abschätzig die Leute auf der Straße die beiden Jungs musterten: Sein Bruder ist behindert. Kim begann, sich für ihn zu schämen, ihn zu beschimpfen und zu schlagen – während der Kleine ihm nie die Liebe entzog.

Diese autobiografische Geschichte verarbeitet Namjin Kim – einst erster koreanischer Tänzer bei Les Ballets C de la B und inzwischen mit seinem eigenen Tanztheater Chang unterwegs – in seiner Choreografie Brother im Kesselhaus der Kulturbrauerei (am heutigen Freitag, 20 Uhr). Der Dreißigminüter eröffnet zusammen mit „Story of B“ – einer Produktion über jene Momente, in denen ein Mensch auf Gedeih und Verderb von anderen abhängig ist – das Festival No Limits.

Bis zum 25.10. gastieren internationale Theatergruppen in Berlin, die sich auf verschiedene Arten mit dem Thema „Behinderung“ auseinandersetzen. Aus Berlin sind neben Schauspielern wie Anne Tismer oder Herbert Fritsch mit jeweils eigenen Installationen beziehungsweise Leseperformances die Theater RambaZamba und Thikwa dabei, in denen seit Jahren behinderte und nichtbehinderte Akteure kreativ zusammenarbeiten. Die RambaZamba-Akteure um Regisseurin Gisela Höhne rufen in „Winterreise ... und sind wir selber Götter“ anhand von Schuberts Liedzyklus zur „Rebellion gegen aufgezwungene Rollen in einer winterkalten Epoche“ auf (am heutigen Freitag und am Samstag, 19 Uhr, Kulturbrauerei). Die Thikwas experimentieren am selben Ort mit „Kafka am Sprachrand“ (23. Oktober, 19.30 Uhr).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false