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SPIEL Sachen: Macht uns den Maulwurf!

Anspruchsvolle Kulturkonsumenten können sich schon mal einlesen: Mit hartem Stoff starten die Berliner Bühnen Ende des Monats in die neue Saison. Das Deutsche Theater rollt mit einem Antiken-Marathon nach Aischylos, Euripides und Sophokles die blutrünstige Familiengeschichte der Labdakiden auf.

Anspruchsvolle Kulturkonsumenten können sich schon mal einlesen: Mit hartem Stoff starten die Berliner Bühnen Ende des Monats in die neue Saison. Das Deutsche Theater rollt mit einem Antiken-Marathon nach Aischylos, Euripides und Sophokles die blutrünstige Familiengeschichte der Labdakiden auf. Auch das Gorki hinterfragt – seinerseits mit Schillers „Räubern“ – zeitlose Zankäpfel wie Freiheit, Gesetz und Revolte. Und an der Schaubühne stehen mit Ibsens „Volksfeind“ neben genuin grünen Themen vor allem die Zweischneidigkeit von Wahrheitsliebe und Aufklärungsfanatismus auf dem Programm.

Wer vor diesem theatralen Dauerdiskurs über die Grundfragen der Spezies einmal selbst das Regie-Zepter schwingen möchte, sollte sich einen Abstecher in die Brotfabrik Weißensee (Caligariplatz 1) gönnen. Hier hat der Zuschauer die komplette Hoheit über das Bühnenprogramm: Die Changeroos laden am morgigen Samstag (17 und 21 Uhr) gleich zweimal zur Impro-Show, in der das Publikum per Zuruf bestimmen darf, was gespielt wird. Die Nachmittagsvariante richtet sich an die ganze Familie und hat in der Vergangenheit bereits brisante Wettläufe von Prinzessinnen gegen Kühe heraufbeschworen, minder begabte Maulwürfe in Fernsehcastingshows gehievt oder Roboter auf abenteuerlichen Reisen begleitet. Kurzum: Die Akteure scheinen auf jede kreative Kapriole vorbereitet und nicht leicht aus dem Konzept zu bringen zu sein!

Im Abendprogramm für die Elterngeneration kommen dann unter dem Motto Halb und Halb sowohl Fans des dramatischen Marathons als auch Liebhaber der Kurzstrecke auf ihre Kosten: Szenische Momentaufnahmen wechseln sich mit ausdifferenzierten Storys ab – selbstredend wieder ausschließlich nach den Publikumswünschen. Eigenen Bekundungen zufolge schrecken die Changeroos noch nicht einmal vor der Spontanimprovisation von Liedgut und Musik zurück: Sicher ein ideales Rüstzeug für sämtliche künftigen Bühnen- und Lebenslagen!

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