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Spitzengespräch: Ende bei Tarifstreit der Orchestermusiker in Sicht

Orchestermusiker und Deutscher Bühnenverein wollen den Tarifstreit beilegen. Am Donnerstag werde es ein Spitzengespräch mit Vertretern beider Seiten geben, heißt es. Die Musiker hatten in den vergangenen Tagen in verschiedenen Städten gestreikt.

Nach den bundesweiten Orchesterstreiks der vergangenen Tage soll mit einem Spitzengespräch der Tarifstreit der Orchestermusiker beigelegt werden. "Für Donnerstag ist ein Acht-Augen-Gespräch in Köln geplant", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), Gerald Mertens, am Montag in Berlin. An dem Treffen werden Vertreter des Deutschen Bühnenvereins (DBV), der Gewerkschaft Verdi sowie der DOV teilnehmen.

Der DOV ist laut Mertens "verhalten optimistisch", dass das Spitzengespräch zu einer zufriedenstellenden Lösung führt. "Es muss einen signifikanten Fortschritt geben, noch vor Weihnachten muss ein Punkteprogramm stehen", sagte Mertens. Sollte dies nicht gelingen, könnten weitere Aktionen und Streiks nicht ausgeschlossen werden. Die DOV wehrt sich gegen die Abkopplung der Bezahlung vom allgemeinen Tarif im öffentlichen Dienst.

Vorwurf: "Gezielte Desinformation"

Der Direktor des DBV, Rolf Bolwin, wirft der DOV unterdessen "gezielte Desinformation" vor. Die Absicht einer Abkopplung vom öffentlichen Tarifvertrag bestehe nicht, sagte Bolwin in Köln. Abgelehnt werde lediglich ein gerichtlich durchsetzbarer Anspruch der Musiker auf Übernahme der Tariferhöhungen des öffentlichen Dienstes ohne Berücksichtigung der dafür ausgehandelten Bedingungen.

Die Verärgerung über die bundesweiten Streiks sei "riesengroß", sagte Bolwin. Der DBV sei in den vergangenen Gesprächen in vielen Einzelheiten auf die DOV zugegangen. "Jetzt ist es an der Orchestervereinigung sich zu bewegen", fügte Bolwin hinzu.

Am Freitag und am Wochenende waren wegen der Streiks in acht Städten Vorstellungen an Opern und Theatern ausgefallen. So wurde etwa erstmals seit 200 Jahren in der Oper Frankfurt am Main eine Premiere bestreikt. Die Verdi-Oper "Die Räuber" wurde lediglich von einem Pianisten begleitet. (ut/ddp)

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