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Das Ensemble des Dresdner Residenzschlosses auf dem Theaterplatz beherbergt unter anderem das Grüne Gewölbe, das Kupferstichkabinett und die Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen.

© dpa/Ralf Hirschberger

Staatliche Kunstsammlungen: Dresdner Museen verlieren weiter Besucher

Einer der Gründe ist nach wie vor die politische Reputation von Dresden, so Verwaltungschef Burghardt. Aber auch das Ausbleiben der russischen Touristen macht den Museen weiter zu schaffen.

Der Besucherrückgang bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hält an. 2016 wurden knapp 2,1 Millionen Gäste registriert – das ist ein Rückgang um zehn Prozent gegenüber 2015. Im Vorjahr meldeten die Museen einen Rückgang um sechs Prozent. Verwaltungschef Dirk Burghardt nennt die Bilanz „immer noch gut, aber nicht sehr gut“, im überregionalen Vergleich stehe Dresden gut da. Vor allem bei den russischsprachigen Touristen ist weiter ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, laut Burghardt sind es nochmals 85 000 weniger als im Vorjahre, eine Folge der anhaltenden Wirtschaftskrise und Europa-Skepsis unter Putin.

Auch aus Westdeutschland, vor allem aus Bayern und Nordrhein-Westfalen, kamen erneut weniger Besucher. Das hat unter anderem in der politischen „Reputation Dresdens“ seine Ursache, sagte Dirk Burghardt gegenüber dem Tagesspiegel. Bereits 2016 hatte der kaufmännische Direktor das Ausbleiben der Touristen unter anderem auf die Pegida-Montagsdemonstrationen zurückgeführt, und auch jetzt kommt er auf das Medienecho zu sprechen, das die Beliebtheit Dresdens nach wie vor schmälert.

Mögliche Besuchermagneten: Die neue Rüstkammer, Gerhard Richter, eine 80er-Jahre-Schau

„Die Besucher sind anspruchsvoller geworden, wir wollen individueller auf sie reagieren“, sagte Burghardt. So habe man zum Beispiel festgestellt, dass die Wochenend-Touristen freitags früher kommen und dafür Sonntags eher schon mittags abreisen. Darauf will man sich mehr einstellen, etwa mit Ausstellungseröffnungen am Freitagabend. Die neue Generaldirektorin Marion Ackermann, seit November im Amt, kündigte als einen der Ausstellungshöhepunkte 2017 die Vollendung des Renaissanceflügels im Residenzschloss mit Neu-Inszenierung der Rüstkammer an (ab 9. April). Als weitere mögliche Besuchermagneten nennt Burghardt die Gerhard-Richter-Ausstellung im Albertinum (20. Mai bis 27. August) sowie „Geniale Dilettanten“ zur Subkultur der achtziger Jahre in Ost und West. chp (mit dpa)

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