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Kultur: Staunen am Ende der Welt: Forscher-Zeichnungen aus drei Jahrhunderten

Die Naturforscher vergangener Jahrhunderte hatten es schwer. Sie waren von der Gönnerschaft interessierter Mäzene abhängig.

Von David Ensikat

Die Naturforscher vergangener Jahrhunderte hatten es schwer. Sie waren von der Gönnerschaft interessierter Mäzene abhängig. Oder sie waren selbst reiche Amateure. Es gab aber eine kleine Schar von Leuten, denen die Wissenschaft ein einigermaßen zuverlässiges Auskommen bescherte: Maler und Zeichner, die die Entdeckungsfahrten in ferne Länder begleiteten. Denn was nutzten die schönsten Entdeckungen, wenn nur der Entdecker sie zu Gesicht bekam? Allerdings mussten die Zeichner bei aller Kunstfertigkeit auf den Ruhm verzichten. Sie schufen reine Gebrauchsgegenstände. Bis die originalgetreue Abbildung mittels des Lichtbildes erfunden wurde: Da verschwanden die Zeichnungen und Malereien fremder Flora und Fauna in den Archiven. Aus der Durchforstung der Sammlungen des Museum of Natural History ist ein wunderschönes Buch entstanden, das die bemerkenswertesten Kunstwerke des Instituts versammelt. Expeditionen des 17. , 18. , 19. Jahrhunderts, unter anderem nach Jamaika und Surinam, werden kurz erzählt und reich bebildert. Schade, dass die Naturforscher heute fotografieren können. Foto aus dem Bildband.

Der verzauberte Blick: Das Naturbild berühmter Expeditionen aus drei Jahrhunderten. Frederking und Thaler, München. 335 S., 98 DM.

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