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Kultur: Streit um Chefdirigentenposten: Luisi gibt auf

Im Streit um den Chefdirigentenposten an der Deutschen Oper hat Fabio Luisi jetzt das Handtuch geworfen: Nachdem die Personalkommission des Berliner Senats sich am Dienstag geweigert hatte, seiner Berufung zum Generalmusikdirektor zuzustimmen, erklärt der italienische Dirigent jetzt, dass er der Deutschen Oper weder als Chefdirigent noch für die bereits verbindlich geplanten 85 Dirigate in den Spielzeiten 2001 bis 2003 zur Verfügung stehe. Ob er auf Schadenersatz wegen entgangener Honorare klagen werde, wolle er von der weiteren Entwicklung seiner Dirigiermöglichkeiten abhängig machen.

Im Streit um den Chefdirigentenposten an der Deutschen Oper hat Fabio Luisi jetzt das Handtuch geworfen: Nachdem die Personalkommission des Berliner Senats sich am Dienstag geweigert hatte, seiner Berufung zum Generalmusikdirektor zuzustimmen, erklärt der italienische Dirigent jetzt, dass er der Deutschen Oper weder als Chefdirigent noch für die bereits verbindlich geplanten 85 Dirigate in den Spielzeiten 2001 bis 2003 zur Verfügung stehe. Ob er auf Schadenersatz wegen entgangener Honorare klagen werde, wolle er von der weiteren Entwicklung seiner Dirigiermöglichkeiten abhängig machen. Seitdem er vor acht Monaten vom designierten Intendanten Udo Zimmermann als GMD vorgestellt worden sei, sehe er sich "einem kleinmütigen Gezänk des Kultursenators und einiger Westberliner Politiker ausgesetzt, die versuchen, Zimmermann einen GMD ihrer Wahl aufzudrängen und dabei völlig unbefangen meine Person demontieren". Die Begründung der Personalkommission, er habe eine zu hohe Abendgage gefordert, hält Luisi für vorgeschoben: Obwohl der Finanzsenator schon im Juni auf diesen Punkt hingewiesen habe, sei kein Versuch unternommen worden, mit ihm erneut zu verhandeln.

Für Luisis Vermutung, durch die Berliner Kulturpolitik ausgebootet worden zu sein, spricht auch die Tatsache, dass sein Konkurrent um den GMD-Posten, Christian Thielemann, bei Neuverhandlungen kaum mehr zur bisherigen Gage antreten wird. In den vergangenen Jahren ist Thielemanns Marktwert kontinuierlich gestiegen und seine Entwicklung zum gefeierten Bayreuth-Dirigenten wird bei einer Neuverpflichtung zu berücksichtigen sein. Thielemann selbst betonte gegenüber dem Tagesspiegel allerdings, dass erst mit Udo Zimmermann Einigkeit über die Zuständigkeiten erzielt werden müsse, bevor er über sein Gehalt verhandeln werde. Er erinnerte daran, dass nicht Finanzfragen, sondern der Streit um Entscheidungskompetenzen der Grund für seine vorzeitige Vertragsbeendigung zum Ende dieser Saison gewesen waren.

Obwohl sich noch in dieser Woche Kultursenator Christoph Stölzl und SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit für Thielemann ausgesprochen hatten, steht dessen Vertragsverlängerung noch keinesfalls fest. Udo Zimmermann forderte seinerseits in einer Presseerklärung zunächst einmal eine Denkpause und äußerte gegenüber dem Tagesspiegel, auch nach Luisis Demission sei "noch nicht sicher, dass Thielemann GMD wird. Erstmal muss ich mich jetzt allerdings darum kümmern, Ersatz für die mit Luisi geplanten Projekte zu finden." Er sei jedoch zuversichtlich, trotz Luisis Rückzug international renommierte Dirigenten für die Deutsche Oper gewinnen zu können. Zimmermann betonte zudem, ungeachtet der Berliner Opernintrigen weiterhin zu seinem Vertrag als Intendant stehen zu wollen: "Und den werde ich in Zukunft noch genauer nehmen als bisher."

jök

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