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Kultur: Streng vertraulich

Bernhard Schulz über vorbildliche Amtsführung

Über die Bürokratie seufzt jeder. Aber wehe, es geschieht etwas ohne formalisierten Ablauf. Proteste, Einsprüche, Klagen sind die Folge. Dann lieber auf der sicheren Seite bleiben. Wie es in der Verwaltung von Museen vorbildlich zugehen kann, zeigt uns die Stadt Herford. „Die Findungskommission für die Nachfolge des künstlerischen Leiters des Herforder Museums MARTa, Jan Hoet, hat sich auf den Ablauf des weiteren Auswahlverfahrens geeinigt,“ teilt das Bürgermeisteramt mit: „Um die Fachlichkeit der Auswahl zu gewährleisten, wurden vier auswärtige Experten vorgeschlagen und angefragt. Erste Zusagen liegen vor. Die Kommission hat sich ferner auf eine engere Kandidatenauswahl geeinigt. In einem mehrstufigen Verfahren soll bis zum Frühsommer dem Herforder Rat ein Kandidatenvorschlag präsentiert werden. Um einen erfolgreichen Auswahlprozess zu garantieren, hat sich die Kommission auf strenge Vertraulichkeit verständigt. Alle Beschlüsse der Kommission wurden einvernehmlich gefällt.“

Den rechten Weg hat Herford eingeschlagen. Dafür bürgt die einvernehmliche Einigung. Die Beschlusslage ist vorbildlich. So vorbildlich, wie der geeinigte Ablauf einvernehmlich fachlicher Mehrstufigkeit nur sein kann. Oder mehrstufiger Fachlichkeit? Hoffentlich ist die Auswahl ermessensfehlerfrei, sonst wird die Herforder Kandidatenkür noch ein Fall für Verwaltungsjuristen.

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