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Strichgestöber: Monika Jarecka in der Galerie Weißer Elefant

Zugegeben, wo der Anfang endet und das Ende anfängt, ist diesen Gemälden nicht gleich anzumerken. Und schon gar nicht wo ihre Mitten liegen. Aber daran gewöhnt man sich schnell.

Zum Beispiel dann, wenn Monika Jareckas blaue Linien auf schwarzer Leinwand nicht mehr an die Rechentafel aus dem Matheunterricht erinnern. Etwa weil ihre Striche an mancher Stelle einfach abknicken und die Richtung wechseln.

Oder sich an anderer Stelle mehrfach überlagern, kreuzen und zu komplexen Vernetzungen entwickeln. Obwohl ihre Ausstellung in der Galerie Weißer Elefant (Auguststr. 21, bis 12.2., Di - Sa 13 - 19 Uhr) das wissenschaftliche "Ebenda" als Titel trägt: Präzision und Symmetrie allein reichen Jarecka, Absolventin der Kunsthochschule Weißensee, nicht aus. Sie will die Struktur der Unordnung ergründen.

Also vergisst die gebürtige Polin hin und wieder alles, was wie Geometrie, Gleichung und Großstadtfläche aussieht. Sie greift zu greller Ölfarbe, übt grobe Wischtechnik – und pinselt Formen darüber, die wilder nicht sein könnten. Linien, die sich irgendwo treffen, sich nicht um den Bildrand kümmern, sondern um Grashalme, Windböen und Natur.

Annabelle Seubert

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