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Kultur: Stuekke Theater: Madame F.

Ein ausufernd komplexes Machwerk. Leo Stern hat sich für seine erste Regiearbeit im Stuekke Theater ein Werk des in Frankreich lebenden Autors Armando Llamas ausgesucht.

Ein ausufernd komplexes Machwerk. Leo Stern hat sich für seine erste Regiearbeit im Stuekke Theater ein Werk des in Frankreich lebenden Autors Armando Llamas ausgesucht. Es trägt den schönen Titel "Gustave ist nicht modern" (bis 24.2., Mi-So, 20 Uhr 30) und bezieht sich auf - Gustave Flaubert. Genauer: Auf dessen epochale Gesellschafts- und Wissenschaftssatire "Bouvard und Pécuchet". Ist jener Gustave in Llamas Stück also vielleicht der große französische Romancier? Als er nach ungefähr einer Stunde Spielzeit auftaucht, wird anhand seiner harmonistisch-melancholischen Sehnsüchte und seinem Designeranzug eines schnell klar: dieser Gustave ist nicht von heute. Ganz anders die Spielgesellen Bouvard und Pécuchet: Pécuchet etwa schaut am liebsten Trash-Pornovideos oder versucht seinen Anus im Spiegel zu betrachten. Die Dialoge sind ein absurdes Sammelsurium der Banalitäten, die beiden Protagonisten sehen mit ihren Hartplastikhaaren aus wie Comicfiguren. Und die Bühne ist ein labyrinthisch wirkendes, strenges, kleines, schwarz-weißes Kunstwerk. Auch wenn Autor und Regisseur all dies ganz bewusst einsetzen: Es ist zu viel. Zu viel, was nicht zueinander passt.

Alexander Haas

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