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Kultur: Süßes Museum

Das gibt es nur in Berlin: ein Museum, das sich einzig und allein dem Zucker widmet. Beheimatet ist es in Wedding, in einem mächtigen wilhelminischen Gebäude, in dem das Museum bereits 1904 eröffnet wurde.

Das gibt es nur in Berlin: ein Museum, das sich einzig und allein dem Zucker widmet. Beheimatet ist es in Wedding, in einem mächtigen wilhelminischen Gebäude, in dem das Museum bereits 1904 eröffnet wurde. Hier kann man zuerst die frühe Geschichte des Zuckers in Augenschein nehmen: Zuckerhüte, die schon von den Persern im 6. Jahrhundert n. Chr. erfunden wurden, unraffinierte Rohrzuckerklumpen, eine Zuckerkiste, die zum Transport über den Atlantik diente, oder Karikaturen, die die Zustände auf den Zuckerrohrplantagen anprangern.

Die eigentlichen Helden des Zucker-Museums sind aber die beiden Herren, die auch in Büsten im Treppenhaus zu sehen sind: der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, der als Erster den Zuckergehalt der Rübe entdeckte, und sein Schüler Franz Carl Achard, der die Erkenntnisse umsetzte und als Erster systematisch Zuckerrüben anbaute.

Ein Prunkstück des Museums ist ein großes Ölgemälde, auf dem Franz Carl Achard König Friedrich Wilhelm III und seiner Gattin Königin Luise einen Zuckerhut aus Rübenzucker präsentiert. Ob die Szene so stattgefunden hat, ist nicht sicher – aber verbürgt ist die Begeisterung der Königin für das neue Produkt: „Ich nehme den wärmsten Anteil an einer Erfindung, deren außerordentlicher Nutzen so einleuchtend ist“, schrieb sie dem Wissenschaftler – und dankte ihm herzlichst für die leckeren „Conditoreien“, die er ihr geschickt hatte. D.N.

Zucker-Museum, Amrumer Straße 32, 13353 Berlin, geöffnet Mo-Do 9-16.30 Uhr, Sonntag 11-18 Uhr, www.dtmb.de

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