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© dpa

Talent Campus: Der Filmnachwuchs zeigt, was er auf dem Kasten hat

Was will ein junger Filmemacher? Geradewegs ins Kino kommen! "Straight To The Cinema", das war in diesem Jahr das Motto des "Berlin Today Award" , des Kurzfilmwettbewerbs des Berlinale Talent Campus.

Eröffnet wurde das Nachwuchsfestival am Samstagabend mit der Welturaufführung der fünf Finalisten des Wettbewerbs im HAU 1 (Hebbel am Ufer). Der Gewinnerfilm wurde Sonntagabend bekannt gegeben, und die Macher waren mit den anderen Teams waren nach der Preisverleihung mit Staatsminister Bernd Neumann und Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus im Ewerk zu einem einem „Dine & Shine Talents Rendezvous“ geladen.

Gesiegt hat der australische Beitrag „Jonah And The Vicarious Nature Of Homesickness“ von Jungregisseur Bryn Chainey. Die Jury-Mitglieder Heike Makatsch, Peter Rommel und Stephen Daldry beieindruckte „der ungemein kreative Ideenreichtum des Films“. Er handelt von einem Mann, der in einem selbstgebastelten Raumschiff alte Tonkassetten in die Freiheit des Alls entlässt, sich aber über einen Blechdosen-Anrufbeantworter doch noch erreichen lässt. Die Generation Ipad scheint Sehnsucht, nach den Accessoires der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zu haben.

Denn in dem einzigen Finalebeitrag, der in diesem Jahr in und um Berlin entstand spielen zwei alte Erika-Reiseschreibmaschinen eine tragende Rolle. „Alles ist möglich,du musst es dir nur vorstellen, woimmer du willst“, heißt es in „The Astronaut On The Roof“. Der lustige Film spielt mit den Formen des Roadmovies. Der Astronaut wandelt sich am Ende zum Außerirdischen, und die Drehbuchschreiber entdecken die Leidenschaft. Der Spanier Sergi Portabella führte Regie, produziert wurde der 12minütige Film in Deutschland.

Berlinale-Chef Dieter Kosslick freute sich in seiner Begrüßungsansprache über 350 Teilnehmer aus 95 Ländern und rechnete vor, wie viele Kinder aus dem Talente Campus bereits hervorgegangen sind und wie lange es dauern mag, bis alle Teilnehmer Früchte dieses Nachwuchsfestivals sind: „Bis 2031“.

Der irische Beitrag „Hum“ zeigt ein verlassenes Haus, tote Fliegen, ein verstummtes Klavier, eine junge Frau mit weit aufgerissenen Augen auf der Suche nach Stille. „By Night“ des Kolumbianers Juan DiazB handelt von Schneekugeln mit unheimlichen Inhalten, von einem Mann, der auf der Spitze eines Dachs auf eine Leiter steigen muss, um den Himmel schwarz anzumalen, damit die Liebe seines Lebens in ihre Welt zurückkehren kann. Auch „Reflection“ entfernt sich weit von der digitalen Welt. Auf den Bergweiden des abgelegenen georgischen Dorfes Ushguli entsteht unter m Himmel ein Kino, das an einen riesigen Fensterrahmen erinnert.

Während sich die jungen Talente auf ihr Thema der Berlinale 2011 einstimmten, das lautet „You are Leaving the Familiar Sector“, bereiteten sich in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen Europas beste junge Schauspieler auf einen großen Auftritt vor. Beim Empfang der NRW-Filmstiftung am Sonntag nach der Eröffnung präsentieren sich traditionell die Shooting Stars der European Film Promotion. Elisabeth Binder

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