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"Tannhäuser"-Gastspiel in London: Triumph für den Chor der Deutschen Oper

Besucher der Londoner Proms bekommen es 2013 mit viel Wagner zu tun. Jetzt feiert das Publikum ein konzertantes "Tannhäuser"-Gastspiel des Chors der Deutschen Oper Berlin enthusiastisch.

„Promenaders“ – also Besucher der Londoner Proms – bekommen es 2013 mit viel Wagner zu tun, den sie in der Arena der Royal Albert Hall oder auf der Galerie stundenlang durchstehen. Daniel Barenboim und seine Staatskapelle präsentierten hier unlängst einen kompletten konzertanten „Ring“. Jetzt feiert das Publikum ein konzertantes „Tannhäuser-Gastspiel des Chors der Deutschen Oper Berlin enthusiastisch. Donald Runnicles, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper, dirigiert mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra seinen zweiten Klangkörper. Dabei versichert sich der gebürtige Schotte nicht nur der Mitwirkung des Chores aus Berlin. Mit Heidi Melton, Thomas Blondelle und Hila Fahima stehen auch drei Stipendiaten des Förderkreises der Deutschen Oper auf dem Podium. Die Titelpartie singt Robert Dean Smith.

Zuvor war ein Kniff nötig. Aus tarifrechtlichen Gründen können die Sängerinnen und Sänger des Chors nicht ohne das Orchester der Deutschen Oper auftreten. Daher mussten sie zuvor einen Verein gründen, dessen Mitglieder eine Konzertvereinigung bilden, die quasi identisch mit dem Berliner Opernchor ist. Die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor organisiert sich auf diesem Weg seit 1927 erfolgreich als private Unternehmung.

Die Berliner opfern für den Londoner Auftritt einen Teil ihres Urlaubs, doch vor einem kundigen und begeisterungsfähigen Publikum aufzutreten, wiegt das auf. 2012 erhielt das von Chordirektor William Spaulding drei Mal zum „Opernchor des Jahres“ geführte Ensemble den europäischen Chorpreis. Natürlich möchte man sich da auf internationalen Podien zeigen. Ohne die Vereinsgründung hätte das nicht funktioniert, ohne die Hilfe des Förderkreises der Deutschen Oper auch nicht. Einen großen Chor nach London zu schaffen, kostet viel Geld, mehr als der Veranstalter BBC aufbringen kann. Die Förderer haben den Prestigegewinn für die Deutsche Oper im Auge. Die Rechnung geht auf: Am Ende erhalten die emotional packend musizierenden Sängerinnen und Sänger von William Spaulding den meisten Beifall.

Die gesamte Aufführung ist – wie alle Konzerte der Proms – nachzuhören unter www.bbc.co.uk/proms/whats-on/2013/ august-04/14656

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