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Tel Aviv: Autor Gershon Shaked gestorben

Der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Gershon Shaked ist am Donnerstag bei einer Herzoperation im Alter von 77 Jahren gestorben. Er galt als Mittler zwischen Europa und Israel.

Frankfurt/Main/Tel Aviv - Shaked wurde am Freitag beigesetzt, die Beerdigung hielt der Schriftsteller Abraham B. Jehoschua, teilte der Suhrkamp Verlag mit. "Shaked war ein Grenzgänger zwischen europäischer Tradition und hebräischer Moderne", würdigte Thomas Sparr, Stellvertretender Verlegerischer Leiter des Suhrkamp Verlages den Gestorbenen. Als Förderer der modernen israelischen Literatur habe Shaked große Verdienste.

Hauptwerk Shakeds ist seine "Geschichte der modernen hebräischen Literatur - Prosa von 1880 bis 1980" (1996). Bereits 1992 kam ebenfalls in Suhrkamps Jüdischem Verlag der Band "Die Macht der Identitäten. Essays über jüdische Schriftsteller" heraus. Im neuen Jahr wird der einzige Roman des Autors, "Immigranten", auf Deutsch folgen.

Shaked, 1929 in Wien geboren, kam 1939 - ein Jahr nach dem "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland - nach Palästina. Er lehrte israelische Literatur an der Hebräischen Universität Jerusalem. 1986 erhielt der Autor den Bialik-Preis und 1993 den Israel-Preis. Über die "Geschichte der modernen hebräischen Literatur" schrieb der Schriftsteller Amos Oz: "Dieses Buch lässt bei aller Gelehrsamkeit die Forschung hinter sich und und wird selbst zur Geschichte." (tso/dpa)

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