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Theater: Matthes ist "Schauspieler des Jahres"

Ulrich Matthes ist zum "Schauspieler des Jahres" gewählt worden. Das teilte die von der Fachzeitschrift "Theater heute" berufene Jury aus 39 unabhängigen Kritikern am Freitag in Berlin mit.

Berlin (09.09.2005, 14:25 Uhr) - Der 46-Jährige wird damit für seine furiose Rolle in Edward Albees Ehedrama «Wer hat Angst vor Virginia Woolf?» an der Seite von Corinna Harfouch geehrt - inszeniert von Jürgen Gosch am Deutschen Theater Berlin. Das teilte die von der Fachzeitschrift «Theater heute» berufene Jury aus 39 unabhängigen Kritikern am Freitag in Berlin mit. Gleich mehrere Auszeichnungen erhielt das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das für die Jury vor fünf Jahren noch das «Ärgernis des Jahres» war.

Als «Schauspielerin des Jahres» wurde Wiebke Puls für ihre imposante Kriemhild in Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Hebbels «Die Nibelungen» an den Münchner Kammerspielen geehrt. Puls spielte in den vergangenen Jahren unter der Intendanz von Tom Stromberg am Schauspielhaus Hamburg. Die Bühne in der Hansestadt gehört auch zu den insgesamt vier Bühnen, die sich die Ehre als «Bestes Theater des Jahres» teilen: das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Deutsche Theater Berlin, die Münchner Kammerspiele und die Neue Bühne Senftenberg in Brandenburg. Der Ex-Intendant des Hamburger Schauspielhauses, Tom Stromberg, bezeichnete die Jurywahl als eine «späte Genugtuung».

Auch bei der «Inszenierung des Jahres» mischt das Schauspielhaus mit: Shakespeares «Othello» in der Regie von Stefan Pucher wurde ebenso als beste Produktion ausgewählt wie Tschechows «Iwanow» in der Regie von Dimiter Gotscheff an der Berliner Volksbühne. «Nachwuchsautorin der Saison» ist mit großen Vorsprung Anja Hilling mit «Mein junges idiotisches Herz».

Als «Ärgernis des Jahres» bezeichneten die Kritiker die heiß diskutierte Forderung von Bundespräsident Horst Köhler nach mehr Werktreue an den Theatern. Ein Aufreger war außerdem das Verhalten des Berliner Verlags Felix Bloch Erben, der Volker Löschs Inszenierung von Hauptmanns «Die Weber» in Dresden gerichtlich verbieten lassen wollte.

Zum zweiten Mal in Folge wurde Katrin Brack für die Ausstattung des Berliner «Iwanow» zur «Bühnenbildnerin des Jahres» gewählt. «Ausländisches Stück des Jahres» wurde das Drei-Schwestern-Stück «The New Electric Ballroom» des irischen Autors Enda Walsh. «Nachwuchsregisseurin des Jahres» ist Friederike Heller, die für ihre Inszenierung von Handkes «Untertagblues» am Wiener Burgtheater ausgezeichnet wurde.

(tso/dpa)

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