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Theater: Schauspieler Wolfgang Gasser tot

Über 150 verschiedene Rollen gab Wolfgang Gasser auf Österreichs wichtigster Bühne, dem Wiener Burgtheater. Er starb am Sonntag im Alter von 79 Jahren in Wien.

Wien - Vielen Besuchern ist Gasser als Darsteller des Professor Schuster in Thomas Bernhards "Heldenplatz" in Erinnerung. Zuletzt stand er in Martin Kusejs gefeierter Inszenierung von Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende" als Ottokar von Hornek auf der Bühne.

Gasser, am 31. Mai 1927 in Wolfsberg in Kärnten geboren, erhielt seine Schauspiel-Ausbildung am Konservatorium in Klagenfurt. Von Wanderbühnen aus führte ihn sein Weg über Operettenspiele in Baden bei Wien zu verschiedenen Wiener Kellerbühnen, bis ihn Direktor Ernst Haeussermann 1959 ans Burgtheater verpflichtete. Gasser debütierte in Schillers "Wallenstein" in der Regie von Leopold Lindtberg und wurde rasch zum beliebten Darsteller in Klassikern.

Der hagere, hoch gewachsene Bühnendarsteller mit der eindringlichen Stimme begeisterte mit großem Nuancenreichtum und Wandelbarkeit in klassischen Rollen. Er arbeitete mit Regisseuren von Achim Benning über Claus Peymann und Jürgen Flimm bis Andrea Breth und Hans Neuenfels. Unter anderem spielte er in Strindbergs "Totentanz" den Kurt, den Kaiser in Kleists "Käthchen von Heilbronn" oder Präsident von Walter in Schillers "Kabale und Liebe". Auch als Josef in Musils "Die Schwärmer" oder als Dr. Dorn in Tschechows "Die Möwe" stand er auf der Bühne und begeisterte das Publikum. (tso/dpa)

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