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Kultur: "Titan A.E.": Neun Monate für eine Explosion - Regisseur Gary Goldman über den 3-D-Film

US-Regisseur Gary Goldman hat mit seiner Mischung aus konventionellen Animation und 3-D-Sequenzen von führenden CGI-Künstlern (Computer Generated Images) wie Dave Dozoretz (Star Wars - Episode 1) im Film "Titan A.E.

US-Regisseur Gary Goldman hat mit seiner Mischung aus konventionellen Animation und 3-D-Sequenzen von führenden CGI-Künstlern (Computer Generated Images) wie Dave Dozoretz (Star Wars - Episode 1) im Film "Titan A.E." einen neuartigen Trickfilm geschaffen. Gregor Wildermann sprach mit Goldman über Filmen im Netz.

Etwa 60 % von "Titan A.E." wurde als 3-D-Animation am Computer umgesetzt und insgesamt sind fast 80 % des Film digital weiterverarbeitet. Wie hat sich das auf die Produktion ausgewirkt?

Während der ganzen Zeit, die wir an "Titan A.E." gearbeitet haben, gab es so große Fortschritte im Bereich der Computeranimation, das viele Sequenzen aus der Anfangszeit im fertigen Film dann doch noch mal ganz anders aussahen, weil wir sie immer wieder verändern konnten. Dabei sollte man nicht glauben, das 3-D-Animation wirklich schnell funktioniert. Allein diese Sequenz, wo die Erde plötzlich explodiert, hat 9 Monate gedauert und nimmt gerade mal eine Minute im Film ein.

Welchen Vorteil oder eben auch Nachteile hat dann die 3-D-Animation gegenüber der konventionellen 2-D-Technik?

Wenn man die Grundinformation, also die Charaktere, die Umgebung und die Details erst mal im Computer hat, ist die weitere Bearbeitung von Filmszenen im Computer wesentlich einfacher. Aber bis dahin vergeht eine sehr, sehr lange Zeit. Für die Produktion vom Film "Dinosaur", der in Deutschland wohl erst im Oktober startet, hat die Animationsfirma von Disney ganze 6 Jahre gebraucht.

Man darf auch nicht vergessen, das 3-D-Animation ganz anders aussieht und es somit nicht leicht ist, die beiden Arbeitsweisen zu vermischen. Bei dem Dinosaurierfilm von Disney vermischte man auch real gefilmte Hintergründe und im Computer animierte Urzeitwesen. Das war nicht ganz unproblematisch und ich glaube fast, das der Film sogar glaubwürdiger gewesen wäre, wenn die Saurier nicht wie Menschen gesprochen hätten. Das wirkte fast zu real und hob die optische Glaubwürdigkeit wieder auf. Ich denke, je mehr CGI-Künstler versuchen werden, ihre Wesen und Kreaturen zu Echt aussehen zu lassen, desto weniger wird das Publikum sie im Kino auch annehmen.

Wie arbeiten Sie mit dem Internet? Wie interaktiv werden die Regisseure?

Ich plane sogenannte "Webisodes", die jeder User über unsere Website als interaktive Animationslehrgänge buchen kann und somit selber zum Trickfilmer werden kann. Vor Jahren haben wir auch einer der ersten interaktiven Videospiele namens "Dragons Lair" für DVDs herausgebracht und da arbeiten wir jetzt im Moment an einer 3-D-Umsetzung für die neue PlayStation 2, die X-Box sowie für den neuen GameBoy Advance von Nintendo.

Etwa 60 % von \"Titan A.E.\" wurde als 3-D-Animation

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