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Kultur: Traue keinem unter 30

Gefällig: „So was wie Liebe“ von Nigel Cole

Der Plan ist einfach: In sechs Jahren will Oliver (Ashton Kutcher) einen Job, Karriere, ein Haus und eine Zukunft haben. Die Frauen kämen dann von ganz allein, erklärt er seiner Zufallsbekanntschaft Emily (Amanda Peet). Doch die Sache umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Episodenhaft verknüpft „So was wie Liebe“ die Lebens-, vor allem aber Liebesentwürfe von Oliver und Emily. Die beiden lernen sich bei einem One-Flight-Stand zwischen Los Angeles und New York kennen – und treffen sich immer wieder, wenn es in ihren Beziehungen kriselt. Erst spät dämmert ihnen, was wir längst wissen: Sie sind füreinander bestimmt.

Gerade von Regisseur Nigel Cole erwartet man mehr. Hatte er mit „Grasgeflüster“ und „Kalender Girls“ doch zwei Filme geschaffen, die schon wegen ihrer Thematik aus dem cineastischen Einerlei herausragten. „So was wie Liebe“ dagegen ist eine Beziehungskomödie, wie sie Hollywood alle Jahre auflegt: nett anzuschauen, aber schnell wieder vergessen.

Das liegt vielleicht daran, dass es dem Film nicht nur an Tempo fehlt, sondern die Begegnungen beliebig wirken – es vielleicht auch sein sollen. Denn das Leben ist nicht planbar. Und um das Leben und Lieben der Mittzwanziger im 21. Jahrhundert geht es: Man redet über die jüngste Beziehungskatastrophe, geht essen, auf Partys oder hat Sex. Besonders spannend, lustig oder rührend ist das nicht. Nigel Cole setzt lieber auf jene Art Humor, bei dem sich die Protagonisten Strohhalme oder Sonnenbrillenbügel in die Nase stecken oder auch mal, sehr verwegen, eine Wasserspuck-Schlacht im China-Restaurant beginnen. Was in amerikanischen Teenager-Komödien funktionieren mag, wirkt in „So was wie Liebe“ seltsam. Schließlich gehen Emily und Oliver auf die Dreißig zu.

In 17 Berliner Kinos; OV im Cinestar SonyCenter und Cinemaxx Potsdamer Platz

Birte Hedden

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