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Trickfilmfestival: YouTube und der wilde Kaiser

Internetbörsen wie YouTube, Handyvideos und günstige DVD-Editionen geben der Trickfilm-Branche, die sich bis zum 1. Mai in Stuttgart trifft, neue Impulse.

Stuttgart - Seit den Zeiten der ersten Comicstrips ist aus den gezeichneten und computeranimierten Figuren ein Milliardengeschäft geworden. "Wir erleben momentan eine Renaissance der kurzen Animationsfilme durch diese technischen Neuerungen", erzählt Ulrich Wegenast, künstlerischer Geschäftsführer des Trickfilmfestivals Stuttgart. Die Nutzungsart ändere sich zwar, viele würden sich einfach in der Büropause einen kurzen Film auf dem PC anschauen, aber dennoch seien häufig Animationsfilme Wegbereiter für technische Neuerungen. "Die kleinen Streifen sind meistens pointierter, prägnanter und vor allem für kleine Bildschirme besser geeignet als Filme mit echten Darstellern", erklärt Wegenast.

Nicht nur die Vermarktung wird leichter durch die technische Entwicklung, auch für die Macher wird vieles einfacher. "Die Fließbandarbeit wird weniger, die Kreativität mehr", fasst Wegenast zusammen. Mühsame Arbeitsschritte wie das Colorieren würden durch den PC wesentlich einfacher. "Dennoch ist gutes Handwerk nötig." Das kann in Deutschland inzwischen in mehr als 20 Ausbildungsgängen im Animationsfilmbereich gelernt werden. "Eine rasante Entwicklung, im Vergleich zu sechs bis sieben Gängen Anfang der 90er Jahre", erklärt Wegenast weiter.

Auch Erwachsene lassen sich durch steppende Pinguine und sprechende Autos begeistern. In diesem Punkt herrscht Einigkeit mit den jungen Zuschauern. Auf den Punkt gebracht, gelingt vielleicht Corinna Heiser, Mitglied der Kinderjury beim Stuttgarter Festival, die schönste Begründung für ihre Liebe zum Genre: "Im Trickfilm ist alles möglich, was im richtigen Leben nicht geht." (Von Christian Fahrenbach, dpa)

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