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Kultur: Trostlose Jugend

Von St.Petersburg bis Rio: Gerd Koskes Film "Galera"VON SUSANNA NIEDEREtwas Trostloseres als aus dem Nest gefallene Kinder kann man sich kaum vorstellen - darüber herrschte sicherlich schon Einigkeit, bevor irgendwer "Galera" gesehen hat.

Von Susanna Nieder

Von St.Petersburg bis Rio: Gerd Koskes Film "Galera"VON SUSANNA NIEDEREtwas Trostloseres als aus dem Nest gefallene Kinder kann man sich kaum vorstellen - darüber herrschte sicherlich schon Einigkeit, bevor irgendwer "Galera" gesehen hat.Der Film kann also in diesem Sinne keine neuen Erkenntnisse vermitteln.Was er allerdings könnte, wäre dem Zuschauer ein Gefühl für das Leben der verlassenen, vergessenen Jugendlichen vermitteln, die er zeigt.Doch das tut er nicht.Vermutlich in der Absicht, Freiräume für die Assoziationen des Betrachters zu schaffen, verweilt die Kamera immer wieder auf schier endlosen Alltagsszenen, in denen gar nichts passiert.Und schafft damit kein Gefühl für die Ödnis im Leben der Gezeigten, sondern ganz einfach Langeweile. In seinem überaus poetischen Film "Vokzal - Bahnhof Brest" hat Gerd Kroske 1994 bewiesen, daß er sehr wohl weiß, wie er dem Betrachter fremde Schicksale nahebringen kann.Doch mit den heranwachsenden Jungs in St.Petersburg, Mantes La Jolie, Rio und Berlin hat er es sich zu einfach gemacht.Die Interviews selbst sind zum Teil belanglos, zum Teil quälend, und am Ende bleibt nicht genug Berührendes übrig, um einen 100minütigen Film zu tragen. In Berlin im Kino in der Brotfabrik

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