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Kultur: Unmade Beds

Von Vincent Venus, 19 Jahre

Ein besetztes Haus in London, Leute liegen auf wahllos verstreuten Betten und erholen sich von der letzten Partynacht. Das Schlagzeug steht mitten im Wohnzimmer, die Wände sind besprüht, und je weniger die Möbel zueinander passen, desto dichter stehen sie beisammen. Das Haus dient dem argentinischen Regisseur und Drehbuchautor Alexis Dos Santos als Ausgangspunkt, seine Protagonisten sind Axl aus Spanien und Vera aus Frankreich. Axl sucht seinen Vater, Vera sich selbst, dabei kreuzen sich ihre Wege nur zwei Mal. Der Film folgt den beiden mit einer solchen Intimität, dass die Figurenwechsel die nötige Abwechslung bringen. Während Axl letztendlich der Konfrontation mit seinem Vater aus dem Weg geht und sich für die Freiheit entscheidet, traut sich Vera, die sich eigentlich nie wieder binden wollte, ihrem Herzen zu folgen.

Kameramann Jakob Ihre verzichtet auf eine makellose Inszenierung zugunsten der Emotionalität. Die Kamera spielt viel mit Unschärfe und platziert den Zuschauer mitten in der Gefühlswelt der Figuren. Dazu kommt die Filmmusik zwischen Indie und Electro-Pop, typisch London. Sie ist weit mehr als eine Stimmungsstütze: Dos Santos setzt sie ein wie eine weitere Protagonistin.

Heute 19.30 Uhr (Babylon Mitte), 7. 2., 16.30 Uhr (Cinemaxx 3), 15. 2., 17 Uhr (Babylon Mitte)

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