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Unseco-Kulturerbe: Brückenstreit schwächt andere Bewerber

Die Deutsche Stiftung Welterbe befürchtet durch den Dresdner Brückenstreit Nachteile für andere deutsche Bewerber um den Unesco-Titel.

München/Dresden - Diese Stätten könnten von den negativen Folgen des Konflikts zwischen der Stadt Dresden und der UN-Organisation betroffen sein, teilte die Stiftungsvorsitzende Rosemarie Wilcken mit. Sie appellierte an die Dresdner Stadtspitze, den Streit mit der Unesco um die Waldschlößchenbrücke einvernehmlich beizulegen.

Wilcken fuhr fort, die Unesco-Welterbestätten trügen nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern für das gesamte Welterbe. Hierzu zähle auch, Solidarität mit allen weiteren Anwärtern zu üben. Die Stiftung fürchte, dass im Falle eines Baubeginns alle Welterbestätten in Deutschland das Misstrauen des Unesco auf sich ziehen.

Welterbetitel in Gefahr

Auch der Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Hans-Joachim Otto (FDP), sagte: "Wenn die Sache schief geht, hat das nicht nur negative Folgen für Dresden." Da sich zehn weitere deutsche Städte um den Unesco-Titel bewürben, sei es nicht angeraten, "jetzt auf den Tisch zu hauen", sagte er der "Sächsischen Zeitung". Zugleich kritisierte Otto die Unesco. Es sei "sehr unglücklich", dass die Organisation der Stadt bislang nur eine "Alles-oder-Nichts-Entscheidung" gelassen habe. Die Unesco will im Falle des Brückenbaus den Welterbetitel des Elbtals aberkennen.

Der Bundestagsausschuss hatte in seiner Sitzung am Mittwoch über den Brückenstreit beraten. Am Freitag wollen mehrere Mitglieder des Gremiums nach Dresden reisen, um sich vor Ort ein Bild zu machen und mit den Konfliktparteien ins Gespräch zu kommen. (tso/ddp)

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