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Leserjury

© Wolff

Unsere Leserjury: Filmfreunde hoch neun

Von früh bis spät im Kino: Ab heute werden Tagesspiegel-Leser 36 Filme sehen.

Ihren ersten Film sah sie mit vier Jahren, es war einer mit Goijko Mitic, dem DEFA-Indianer. Doch der interessierte sie nicht, stattdessen starrte sie die ganze Zeit auf den Projektor: Film, welch’ Wunder. Inzwischen ist Beatrice Behn 27 Jahre alt und schaut auf die Leinwand, wie es sich gehört. Für ein Wunder hält sie Filme noch immer – wichtigste Voraussetzung für den Zehn- Tage-Job, der heute für sie beginnt. Beatrice Behn ist eine von den neun Berlinale-Leserjuroren des Tagesspiegels.

Ihre Aufgabe ist es, aus den 36 Filmen, die im Hauptprogramm des Internationalen Forums des Jungen Films gezeigt werden, einen Sieger zu küren. Damit werden sie mehr Filme sehen als alle anderen Juroren des Festivals. Für Leserjury-Mitglied Henk Mekkes sind das gute Aussichten. Der medizinisch-technische Assistent hat sich im Krankenhaus extra Berlinale-frei genommen. Jonathan Nübel, mit 20 Jahren der jüngste Juror, hatte es da einfacher. Er wartet derzeit auf seinen Studienplatz, kann die Zeit also gut mit Filmen füllen. Als Bewerbung schickte er den Auszug eines Drehbuchs ein: Wie einer, der Jonathan heißt, sich als Filmjuror beim Tagesspiegel bewirbt. Auch die Schauspielerin Lydia Starkulla sandte eine Bewerbung jenseits jeder DIN- Norm: Ein ganzes gebundenes Buch, das mit Kinokarten ein Leben erzählt. Und am Ende, unter einer Kinokarte von „Nicht auflegen“, stand dann ihre Mobilnummer, dahinter ein Foto von ihr, zusammen mit der Eintrittskarte zu „Vergiss mein nicht“.

Über solche Bewerbungen hat sich Angela Hannawald gefreut. Sie betreut die Leserjury nun im zweiten Jahr und hat auch alle 120 Bewerbungen gesichtet. Je außergewöhnlicher die Einsendung war, sagt sie, desto eher hat sie den Verfasser als Jurymitglied ausgewählt. Wie es sich nun die zehn Tage als Juror lebt, wie sich die Entscheidungsfindung vollzieht, wird ab morgen täglich an dieser Stelle zu lesen sein.

Bekannt gegeben wird der Leserjury-Sieger dann am Sonnabend, dem 16. Februar, um 12 Uhr in der Saarländischen Landesvertretung. Verliehen wird der vom Tagesspiegel mit 3000 Euro dotierte Preis einen Tag später um 19 Uhr im Cinestar-Kino am Potsdamer Platz. Und dann ist der Siegerfilm auch noch einmal zu sehen. rik

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