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Kultur: "Unsung Heroes": Feinster Jazz von Tierney Sutton

Es wird nicht jeden Tag eine singende Jazzkönigin geboren - es wird nur regelmäßig eine dazu ausgerufen. Die meisten, ob Melanie Walker oder Kevyn Lettau, sind dann auch Enttäuschungen.

Von Gregor Dotzauer

Es wird nicht jeden Tag eine singende Jazzkönigin geboren - es wird nur regelmäßig eine dazu ausgerufen. Die meisten, ob Melanie Walker oder Kevyn Lettau, sind dann auch Enttäuschungen. Tierney Sutton aber ist die reine Freude, obwohl sie auf dem Cover ihres zweiten Albums "Unsung Heroes" so brav dreinschaut, dass man ihr die Scat-Raketen, die sie über ihrer Band um Pianist Christian Jacob abschießt, so wenig zutraut wie den Atem für die weiten Linien. Man kann Tierney Sutton in vieler Hinsicht als das Gegenteil von Cassandra Wilson beschreiben: Sie ist weiß, sie ist ein Sopran, und sie hat in jedem Ton soviel Klarheit und Helligkeit, dass man fast geblendet wird - zum Beispiel in einem Showcase wie Clifford Browns zum Trio mit Gitarre und Flügelhorn umarrangierten "Joy Spring".

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