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Uraufführung: Polizeischutz bei Premiere der Satanischen Verse

Vertreter der Muslime hatten schon vor der Uraufführung Kritik am Theaterstück "Die Satanischen Verse" geübt. Die Vorlage von Salman Rushdie beschäftigt sich mit indischen Migranten in Großbritannien und ist vom Leben des Propheten Mohammed inspiriert.

Unter Polizeischutz ist am Sonntag in Potsdam das Theaterstück "Die Satanischen Verse" uraufgeführt worden. Das Theaterstück ist das weltweit erste Drama, das auf dem Roman von Salman Rushdie beruht. Der Autor musste der Veröffentlichung des Buchs wegen eines Tötungsaufrufs des iranischen Ayatollah Chomeini 1989 über Jahre im Verborgenen leben. Chomeini sah das Buch als beleidigend für den Islam an. Das dreieinhalbstündige Stück war vom Intendanten des Hans Otto Theater, Uwe Eric Laufenberg, und dem Dramatiker Marcus Mislin, für die Bühne bearbeitet worden.
  
Muslimvertreter hatten das Stück im Vorfeld kritisiert. So bedauerte der Repräsentant der muslimischen Organisationen in Deutschland, Islamrats-Vorsitzender Ali Kizilkaya, die Aufnahme des Stückes in den Spielplan und sprach von provokativer Verletzung der religiösen Gefühle von Muslimen. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hatte die Muslime im Vorfeld der Aufführung zu Besonnenheit aufgerufen.  
  
Im September 2006 hatte die Deutsche Oper in Berlin allein aus Angst vor möglichen islamistischen Anfeindungen die Mozart-Oper "Idomeneo" kurzzeitig abgesetzt und war dafür heftig kritisiert worden. In einer Szene der Oper waren die abgeschlagenen Köpfe der Religionsführer Jesus, Buddha und Mohammed zu sehen. Nach einer Diskussion über Selbstzensur wurde die Oper unter Sicherheitsvorkehrungen doch aufgeführt. (mpr/AFP)

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