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USA: Schriftsteller Howard Zinn ist tot

Der Autor und Historiker Howard Zinn ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Er galt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der amerikanischen Linken.

Der Schriftsteller, Intellektuelle und Geschichtsprofessor der Boston Universität Howard Zinn starb an einem Herzinfarkt in Santa Barbara während einer Reise, wie der Boston Globe berichtet. Er wurde 87 Jahre alt.

Der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky würdigte Zinn als einen Menschen, der einen "wichtigen Beitrag zur amerikanischen intellektuellen und moralischen Kultur" geleistet habe. Zusammen mit Chomsky, mit dem er mehrere Bücher geschrieben hatte, war Zinn eine der bekanntesten Figuren der amerikanischen Linken. Er war ein entschiedener Kritiker der amerikanischen Außenpolitik, aktiv in der Bürgerrechts- und Friedensbewegung.

Howard Zinns bekanntestes Werk ist Eine Geschichte des amerikanischen Volkes, das 1980 veröffentlicht wurde und 2007 auch in deutscher Übersetzung erschien. Darin stellte er die traditionelle US-amerikanischen Geschichtsschreibung infrage, die sich aus den Heldentaten weißer Männer, Kriegsberichterstattung und Lobpreisung des amerikanischen Kapitalismus speisen würde.

Auch in seinem Werk Geschichte von unten macht er sich für Minderheiten stark. Hierin geht es um die Perspektive der Arbeiter, Frauen, Indianer, Schwarzen – all jener, die in seinen Augen nicht privilegiert sind, sondern benachteiligt und unterdrückt werden. In den USA wurde das Werk mittlerweile millionenfach verkauft.

In seiner Autobiografie Schweigen heißt lügen erzählt er von seinem engagierten und ereignisreichen Leben. Es ist zugleich das Porträt einer Epoche, ein Stück US-amerikanische Zeitgeschichte. Das Buch soll in Deutschland Ende Februar erscheinen.

Quelle: ZEIT ONLINE

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