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Kultur: Verse und Universen

Neun Tage Lyrik – und zum Auftakt „Weltklang“.

Zwölfmal haben die Planer des Poesiefestivals unter der Ägide von Thomas Wohlfahrt die dichterische Welt schon in alle Himmelsrichtungen durchquert. Und auch die 13. Expedition, die am heutigen Freitag um 20 Uhr in der Akademie der Künste am Hanseatenweg ihren Ausgang nimmt, erklärt keinen Kontinent zur terra incognita. „Weltklang“, die „Nacht der Poesie“ erkundet mit der Dichterin, Tänzerin und Performerin Jessie Kleemann Grönland, mit dem Soundkünstler Yan Jun China und in Gestalt der Berliner Dichterin Monika Rinck ein eigensinniges deutsches Niemandsland. Dazu gesellen sich unter anderem der japanische Lautpoet Tomomi Adachi, der US-amerikanische language poet Michael Palmer, der Mazedonier Nikola Madzirov und der Tunesier Abdelwahab Meddeb.

Schwerpunkte des diesjährigen Festivals liegen bei Thementagen über den Nil als Lebensader Afrikas (4.6.) und Syrien im Umbruch (8.6.) sowie bei einem deutsch-brasilianischen Versschmuggel (5./6.6.). Ausgehend von einem Gedicht des Griechen Yannis Stiggas entspinnt sich nach dem Muster des aus Japan stammenden Kettengedichts Renshi ein „europäischer Dialog in Versen“ (2.6.). An ihm haben alle 27 Länder der Europäischen Union teilgenommen – und zusätzlich der Beitrittskandidat Kroatien. Eine Novität ist der Lyrikmarkt (9.6.), auf dem der ganze, in den Buchhandlungen oft nur noch schwer zu findende Reichtum der in Deutschland verlegten Dichtung feilgeboten werden soll. Das vollständige Programm findet sich unter www.poesiefestival.org. dotz

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