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Kultur: Volles Nest

Im Kino: Tom Deys „Zum Ausziehen verführt“

Selbsthilfegruppen für und gegen fast alles gibt es überall seit bald 20 Jahren – da verwundert es nicht, wenn reifere Eltern sich beim Barbecue über ihre nesthockenden Söhne austauschen. Auch wenn diese Szene erfunden sein mag: Ewige Jungs mit lichtem Haar lassen sich von Muttern die Wäsche und von Vaddern das Auto waschen – und führen auch sonst ein weitgehend verantwortungsfreies Leben. Sexy ist das nicht. Frauen schätzen es wenig, wenn die erste Liebesnacht von einem schlaflosen Vater unterbrochen wird oder sie mit der Mutter des neuen Lovers beim Frühstück sitzen müssen. Und wieder sind die Eltern um eine Illusion ärmer: dass eine Frau den Sohn zum Zusammenziehen überredet.

Der 35-jährige, sportliche Bootsmakler Tripp ist weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen. Schon viele Frauen hat er nach Hause geschleppt. Seine Neueste ist Paula – bis sich herausstellt, dass sie als Dienstleisterin im Sektor Nesthockerentsorgung arbeitet. Und damit beginnen die Probleme.

Matthew McConaughey, unlängst von einem US-Lifestyle-Magazin zum sexysten Mann der Welt gewählt, und die aus „Sex and the City“ bekannte Sarah Jessica Parker spielen die Hauptrollen in einer Komödie, die gelegentlich zur Groteske tendiert und ein bisschen nervt. Andererseits ist Regisseur Tom Dey manch hübsche Szene gelungen – etwa, wenn er Tripp mit seinen Freunden in Sport- und Spielsituationen zeigt, bei denen sie sich königlich amüsieren. Dass es nichts Schöneres gibt als solches Herumalbern, darüber scheinen sich Jungs jeden Alters einig zu sein. Ob sie nun bei den Eltern wohnen oder nicht.

In 16 Berliner Kinozentren, OV im Cinestar Sony-Center

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