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Kultur: Vorschau: All That Jazz

Eigentlich wollte er in Kalifornien eine Oper komponieren. Um Ideen zu finden, war er einige Tage im Studio.

Eigentlich wollte er in Kalifornien eine Oper komponieren. Um Ideen zu finden, war er einige Tage im Studio. Solo, konzentriert, offen für alles, was kommt. Als einzige Vorgabe hatte er sich gesetzt: in 30 Minuten muss eine Idee im Kasten sein. Praktisch als Nebenprodukt seiner Opernkomposition brachte er es so auf acht neue Stücke, die dann zum Ausgangsmaterial für seine neue CD "Beyond Words" wurden. Die Oper liegt seitdem auf Eis und muss auch weiterhin warten, denn jetzt ist Bobby McFerrin erst mal auf Tour. Nun wäre McFerrin nicht McFerrin ohne den McFerrin-Faktor, sprich: mach es anders, als man es erwartet. Sing nichts von deiner neuen CD und von deinen alten Sachen auch nicht. Sondern improvisiere. Was sich hinter der Ankündigung "Bobby McFerrin solo plus special guests" verbirgt, weiß er angeblich nicht im voraus. Außer dass er in jeder Stadt auf neue Gäste treffen wird, wie beim Jazzfestival in Burghausen vor ein paar Tagen, als er auf einmal mit einer lokalen Schuhplattlergruppe zusammen auf der Bühne stand. Dieser Auftritt brachte McFerrin auch prompt ins ZDF-Morgenmagazin. Morgen tritt der risikobereite Vokalakrobat McFerrin nun im Tempodrom auf.

Mit "Jazz Seen" knüpft Julian Benedikt an seinen Film "Blue Note. A Story of Modern Jazz" an, der die Geschichte einer für den Jazz sehr wichtigen Plattenfirma und ihrer Musiker erzählte. In "Jazz Seen" dreht sich nun alles um den Fotografen William Claxton, den West Coast Jazz und um einige New Yorker Musiker, die Claxton in Kalifornien fotografierte. Das Coverfoto für eine Platte des Saxofonisten Sonny Rollins, "Way Out West", das den afroamerikanischen New Yorker Musikerstar in Cowboyklamotten in der kalifornischen Wüste zeigt, brachte Rollins damals - zurück in seiner Heimatstadt - aber nichts als Hohn und Gelächter von Seiten seiner Kollegen ein. Claxtons Chet Baker Fotos hingegen hatten den jungen Trompeter zum Star und Sexsymbol des Cool Jazz gemacht. Benedikts "Jazz Seen" Film, der den großen Erfolg des gleichnamigen Buchs noch toppen soll, kommt ab Donnerstag in die Kinos, der Soundtrack ist bereits veröffentlicht. Am Dienstag findet die Premiere mit Benedikt um 20 Uhr 30 im Kant Kino statt.

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