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Kultur: Vorschau: Sotto voce: Jörg Königsdorf über Musik zum Bild für ein Bild von der Musik

Inzwischen haben sich Tilman Harckensee und Folkert Uhde schon daran gewöhnt, dass ihre "Klangbilder" jedes Jahr wieder auf Messers Schneide stehen. Denn obwohl ihre Idee, Berlins Alte-Musik-Szene in Zusammenhang mit Bildender Kunst in der Gemäldegalerie zu präsentieren, bisher glänzend vom Publikum angenommen wurde, stehen die Zuschüsse angesichts der Haushaltsmisere Berlins regelmäßig zur Disposition.

Inzwischen haben sich Tilman Harckensee und Folkert Uhde schon daran gewöhnt, dass ihre "Klangbilder" jedes Jahr wieder auf Messers Schneide stehen. Denn obwohl ihre Idee, Berlins Alte-Musik-Szene in Zusammenhang mit Bildender Kunst in der Gemäldegalerie zu präsentieren, bisher glänzend vom Publikum angenommen wurde, stehen die Zuschüsse angesichts der Haushaltsmisere Berlins regelmäßig zur Disposition. Diesmal hat es zum Glück gerade noch geklappt, und das Wochenende über zeigen die fünfzehn ausgewählten Ensembles, was Berlin in Sachen Alte Musik so zu bieten hat: nicht wenig. Von Minnesang über barocke Gambenmusik bis zu Stücken für den Hobbycellisten Friedrich Wilhelm II. von Preußen werden fast alle in der Galerie vertretenen Kunst-Epochen mit ihren musikhistorischen Pendants gekoppelt. Der Erfolg der "Klangbilder" rührt freilich auch daher, dass man für die halbstündigen Kurzkonzerte, die am Sonnabend und Sonntag ab 11 Uhr jeweils vor ausgewählten Bildern stattfinden, keinerlei Extra-Eintritt bezahlen muss und selbst die drei herausgehobenen Konzerte mit 18 / 13 Mark sehr maßvoll kalkuliert sind. Die Eröffnung am Freitag ist schon wegen des Saales selbst ein Hit: Die ansonsten leere Wandelhalle der Gemäldegalerie kann je nach Beleuchtung und akustischem Geschehen die Atmosphäre einer mittelalterlichen Hallenkirche oder eines Festsaales vermitteln, während die weißen Wände für Diaprojektionen genutzt werden können. Die Sontagsmatinee im Musikinstrumenten-Museum bezieht noch eine weitere Kunst mit ein: Zu Kantaten des französischen Barock werden Auszüge aus den "Gefährlichen Liebschaften" vorgelesen.

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