zum Hauptinhalt

Kultur: Vulkanausbruch in der Columbiahalle

Berlin schließt ihn wieder in die Arme: Iggy Pop, einstiger Schöneberg-Exilant und nun zur Ikone aufgestiegener Rocker. Die randvolle Columbiahalle feiert die Rückkehr mit ergebener Hingabe, wie sie sonst bei den Backstreet Boys zu erleben ist.

Berlin schließt ihn wieder in die Arme: Iggy Pop, einstiger Schöneberg-Exilant und nun zur Ikone aufgestiegener Rocker. Die randvolle Columbiahalle feiert die Rückkehr mit ergebener Hingabe, wie sie sonst bei den Backstreet Boys zu erleben ist. Der 52-Jährige zelebriert Musik für die unangepasste Seite der Welt. In seinen Texten beschreibt der Verweigerer von Oberbekleidung eine zerrissene Gesellschaft. Iggy übersetzt Angst in Punk-Hymnen. Das ist kein Konzert, sondern ein Plädoyer für die Verjüngungskraft von Musik. "Was für Arme!", meint einer bewundernd. Und was für eine Energie, die in ihnen steckt. Pop gebärdet sich wie ein ausbrechender Vulkan. Er wirft die Arme gestreckt in die Luft, winkt mit den Fingern, spreizt sie diva-gleich ab, kämpft mit den Lautsprecherboxen, versucht sie umzustoßen, bringt sie bedrohlich ins Schwanken - alles in zwei Sekunden. Iggy Pop wirbelt als Fruchtbarkeitsgott auf Speed über die Bühne. Es ist eine Lust, zuzuschauen. Gegen Ende dürfen einige Fans aktiv am Ereignis teilhaben. Neun Männer tanzen mit Iggy den "Blind Passenger". Da fällt einem der Satz von Grönemeyer ein: Männer können nicht tanzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false