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WAGNERS Welt (12): Mein Triumph

Ich habe das Publikum umsponnen und durch den ersten Akt in die seltsame Stimmung versetzt, die es fähig macht, mir nun überallhin zu folgen, wohin ich will. Die Teilnahme steigt, die Gespanntheit geht in Aufregung, in Exaltation – in Enthusiasmus über, und noch ehe der Vorhang zum zweiten Male fällt, feiere ich einen Triumph, wie er gewiss nur wenigen zuteil geworden ist.

Ich habe das Publikum umsponnen und durch den ersten Akt in die seltsame Stimmung versetzt, die es fähig macht, mir nun überallhin zu folgen, wohin ich will. Die Teilnahme steigt, die Gespanntheit geht in Aufregung, in Exaltation – in Enthusiasmus über, und noch ehe der Vorhang zum zweiten Male fällt, feiere ich einen Triumph, wie er gewiss nur wenigen zuteil geworden ist. Ich habe noch nie, selbst in Dresden beim „Rienzi“ nicht, einen solchen dauernden Ausbruch des Enthusiasmus gesehen und gehört, wie er sich hier kundgab, nachdem der Vorhang fiel: Man sah und hörte es, dass von all den versammelten Menschen, vornehm und niedrig, Prinz, Fürst und Bettler nicht ein einziger war, der nicht laut mitschrie und tobte. Als ich endlich mit den Sängern erschien, denke ich, das Haus bricht zusammen!

(Brief an Minna nach der Berliner Aufführung des „Fliegenden Holländers“, 1844)

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