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WAGNERS Welt (5): An die Kritiker

Der Künstler wendet sich an das Gefühl, und nicht an den Verstand; wird ihm mit dem Verstande geantwortet, so wird hiermit gesagt, dass er eben nicht verstanden worden ist, und unsere Kritik ist in Wahrheit nicht anderes als das Geständnis des Unverständnisses des Kunstwerkes, das nur mit dem Gefühl verstanden werden kann – allerdings mit dem gebildeten und dabei nicht verbildeten Gefühle. Wen es nun treibt, Zeugnis von seinem Unverständnisse des Kunstwerkes abzulegen, der sollte vernünftigerweise nur eines zu erforschen sich vornehmen, nämlich die Gründe, warum er ohne Verständnis blieb.

Der Künstler wendet sich an das Gefühl, und nicht an den Verstand; wird ihm mit dem Verstande geantwortet, so wird hiermit gesagt, dass er eben nicht verstanden worden ist, und unsere Kritik ist in Wahrheit nicht anderes als das Geständnis des Unverständnisses des Kunstwerkes, das nur mit dem Gefühl verstanden werden kann – allerdings mit dem gebildeten und dabei nicht verbildeten Gefühle. Wen es nun treibt, Zeugnis von seinem Unverständnisse des Kunstwerkes abzulegen, der sollte vernünftigerweise nur eines zu erforschen sich vornehmen, nämlich die Gründe, warum er ohne Verständnis blieb.

(Eine Mittheilung an meine Freunde, 1851)

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