zum Hauptinhalt

Wahlkampf: Hollywood hofiert Polit-Stars

Roter Teppich für Barack Obama und Hillary Clinton: Der Kampf der demokratischen Spitzenkandidaten um Gunst und Geld der Hollywood-Elite hat begonnen.

Hollywood - Tom Hanks, George Clooney, Jennifer Aniston, Eddie Murphy, Matt Damon... es liest sich wie die Gästeliste von einer der vielen Oscar-Partys, zu der Hollywood in dieser Woche einlädt. Doch der Star des Gala-Empfangs in der Nacht zum Mittwoch im Beverly Hilton Hotel ist weder Oscar-Anwärter, noch für Leinwandauftritte berühmt. Ausgerollt wurde der Rote Teppich für Barack Obama (45), den schwarzen Senator aus Illinois und Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2008. Das mächtige Film-Trio vom DreamWorks Studio, Steven Spielberg, David Geffen und Jeffrey Katzenberg, lud zu der Spenden-Party ein, die mindestens eine Million Dollar in die Wahlkampfkasse des demokratischen Bewerbers bringen soll.

Der Ansturm der Stars, Studiobosse und Film-Mogule war so groß, dass die für vierhundert Gäste geplante Feier vom Hotel-Restaurant in den 600 Menschen fassenden Ballraum verlegt wurde, berichtete die "New York Times". Zwar sind die Vorwahlen noch ein Jahr entfernt, aber der Kampf der demokratischen Spitzenkandidaten um Gunst und Geld der Hollywood-Elite hat längst begonnen. Hauptdarsteller, wie in einem packenden Western-Duell, sind der jungenhaft-charismatische Obama und Hillary Clinton, die machtbewusste einstige First Lady und jetzige New Yorker Senatorin (59). Nebenspieler ist John Edwards (53), der bei den Wahlen vor zwei Jahren als Vizepräsidentenkandidat an der Seite des demokratischen Senators John Kerry angetreten war.

Barbra Streisand spendete doppelt

"Politik ist endlich wieder richtig aufregend geworden", jubelte Irena Medavoy, Gattin des Top-Produzenten Mike Medavoy, in der "Times". Auf einer Spenden-Party in ihrer Villa will sie im März über 100.000 Dollar für Obama sammeln. Mit Hillary und Obama bewerben sich die erste Frau und der erste Schwarze in der Geschichte der USA um das Spitzenamt im Weißen Haus. Liz Taylor zückte als erste im Januar das Scheckbuch - für Hillary: "Sie hat eine sehr starke eigene Meinung", schwärmte die Diva und spendete 2300 Dollar, die höchste zulässige Summe von privaten Unterstützern. Barbra Streisand scheute die Qual der Wahl und steckte jedem Kandidaten - Clinton, Obama und Edwards - das höchste Taschengeld zu. Spielberg, der in dieser Woche Obama hofierte, will im März für Clinton sammeln. Der Oscar-prämierte Regisseur sei noch "in seiner Sondierungsphase", erklärte Spielbergs politischer Berater Andy Spahn.

Leinwand-Schönheit Halle Berry bot Obama schon an, sie würde "alle Pappbecher vom Boden aufheben, um ihm damit den Weg zu ebnen". George Clooney, Ben Affleck und Demi Moore preisen den schwarzen Politiker in höchsten Tönen. "Barack ist heiß, und jeder möchte ihn treffen", versicherte Top-Agent Shawn Sachs, der Affleck und Leonardo DiCaprio zu seinen Klienten zählt, dem Sender ABC. "Sie wollen einen jungen, dynamischen Kerl im Aufwind, der sie inspiriert."

Clinton-Star-Gala geplant

Clinton konnte sich schon im Rennen um den Senatsposten ganz auf Tom Hanks, Sharon Stone, Martin Scorsese und Susan Sarandon verlassen. Der mächtige Medien-Mogul Haim Saban richtet Empfänge für sie aus. Ende März ist eine Clinton-Star-Gala in Hollywood geplant. Mit 60 Millionen Dollar will die frühere First Lady in diesem Jahr ihre Wahlkampfkasse füllen, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Insider.

Bei der Oscar-Vergabe am Sonntag könnte ein weiterer prominenter Demokrat in Hollywood Punkte sammeln. Der Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit", über den Feldzug des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore gegen die Klimaerwärmung, hat gleich doppelte Oscar-Chancen, als beste Dokumentation und für den Song "I Need to Wake Up". Dem Drängen prominenter Freunde, als Präsidentschaftskandidat anzutreten, kam Gore bis jetzt nicht nach. Doch Laurie David, die "Eine unbequeme Wahrheit" produzierte, gibt nicht auf. "Gore-Obama wäre doch ein tolles Team", sinnierte die Produzentin in der "New York Times". Sie habe das Gore schon viele Male am Telefon vorgeschlagen, "aber dann tut er immer so, als sei die Handy-Verbindung gerade schlecht". (Von Barbara Munker, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false