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Kultur: Was Ausstellungsmacher beachten sollten

Die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944" tourt seit 1995 mit großen Publikumserfolg durch Deutschland.

Die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944" tourt seit 1995 mit großen Publikumserfolg durch Deutschland. Was aber muss eigentlich ein Ausstellungsmacher beachten, wenn er ein historisches Thema einem breiten Publikum präsentieren will? Wolfgang Benz, selbst Historiker und seit Jahren mit der Erforschung von Nationalsozialismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus, beschäftigt nennt einige Grundregeln.

"Das Wichtigste ist. Ich muss kontrollieren, ob meine Quellen stimmen. Ich muss nach aller Kunst und mit allem Sachverstand prüfen ob das, was ich präsentiere auch das ist, was ich vermute. Strittige Sachen darf ich nicht offerieren. Im Zweifel muss ich den Rat von Sachverständigen einholen.

Ein Moment bei jeder Ausstellung ist die Eile. Plötzlich ist er da, der Eröffnungstermin. Dann sagt man einfach so, es wird schon stimmen, wir können dieses oder jenes ja noch austauschen. Das ist gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden.

Eine Gefahr von Ausstellungsmachern ist die Betriebsblindheit. Oft hilft es deshalb, einen Beirat einzurichten wo Wissenschaftler, Spezialisten sitzen, die mir bei bestimmten Fragen helfen können.

Ich muss das, was ich beweisen will, mit unanfechtbaren Dokumenten beweisen. Es muss mir klar sein, dass vor allem Bilder eine viel höhere Suggestionskraft haben als zum Beispiel Texte oder auch andere Medien. Immer wieder ist zu fragen: Manipuliere ich durch meine Auswahl oder durch die Zusammenstellung? Bin ich dabei, eine These zu transportieren, zu der ich nicht das passende Material besitze? Seriöse Ausstellungsmacher haben deshalb den bereits erwähnten Beirat. Man muss dann nur bereit sein, guten Rat auch wirklich anzunehmen.

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