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Kultur: Was machen wir heute?: Abreisen

Feiern Sie dieses Wochende doch mal in Warschau. Ja, Sie haben richtig gelesen, setzen Sie sich heute Abend einfach um viertel nach fünf am Ostbahnhof in den Eurocity nach Warschau und machen Sie sich dort ein schönes Wochenende.

Feiern Sie dieses Wochende doch mal in Warschau. Ja, Sie haben richtig gelesen, setzen Sie sich heute Abend einfach um viertel nach fünf am Ostbahnhof in den Eurocity nach Warschau und machen Sie sich dort ein schönes Wochenende. Dieser Vorschlag kommt jetzt vielleicht ein bisschen überraschend, aber ich kann Ihnen nur sagen: Es gibt in Mitteleuropa im Moment wahrscheinlich keine Stadt, in der derzeit besser gefeiert wird als in Warschau.

Ich war in letzter Zeit häufiger zum Plattenauflegen dort, und es gefällt mir immer besser. Super zum Beispiel: In den Warschauer Clubs wird sofort getanzt. Da gibt es kein stundenlanges Gewarte, bis sich die ersten Mädchen auf die Tanzfläche trauen, dort gehen die Leute in Clubs und geben sich sofort der Musik hin. Toll auch: Je anspruchsvoller die Musik, desto besser amüsieren sich die Warschauer. Als DJ kann man so ziemlich die futuristischsten Nummern spielen und die Tanzfläche bleibt trotzdem voll.

Für Berliner DJs ist Warschau daher schon seit längerem ein Geheimtipp. Natürlich vor allem wegen den genannten Annehmlichkeiten, aber auch, weil es sich von Berlin aus ziemlich entspannt in die polnische Hauptstadt reisen lässt. Mit dem Abendzug kurz nach fünf kommt man um 23 Uhr am Hauptbahnhof in Warschau an. Das ist genau die Zeit, in der die Leute anfangen, auszugehen, man braucht also nur vom Zug ins Taxi, fährt direkt in den Club und kann sofort loslegen. Essen gehen braucht man zwischendrin auch nicht, das kann man vorher ganz in Ruhe im Zug erledigen: Die polnische Eisenbahngesellschaft WARS bietet passable Basis-Küche, und schon im Speisewagen gibt es eine Auswahl der wirklich fabelhaften polnischen Pils-Biere.

Das, was die DJs begeistert, dürfte natürlich auch die Berliner Partygänger erfreuen. Die Reise nach Warschau und wieder zurück kostet Sie übrigens kaum mehr als das Taxigeld, das man in Berlin auf der Suche nach guten Partys an einem Wochenende verschleudert. Wenn Sie eine Bahncard haben, zahlen Sie 50 Euro hin und zurück. Eintrittspreise in Clubs und die Getränke sind ebenfalls günstig. Okay, ein gutes Hotel in Warschau kostet, aber sonst können Sie sich für wirklich wenig Euros ein sehr schönes Party-Wochenende machen.

Morgen Abend spielt übrigens wieder ein Berliner DJ in Warschau. Im "Musa", in der Chmielna Straße 9, einem kleinen Club im Zentrum, in dem sonst viel Jazz läuft, spielt DJ Daniel Paul vom Berliner Sonar Kollektiv. Seine Single "Outta Space" im Remix des Musikers Volker Meitz avanciert gerade zu einem internationalen Dancefloor-Hit. In England wird "Outta Space" in der DJ-Presse groß gefeiert und auch in Warschau wird dazu seit einigen Wochen enthusiastisch gegroovt. Also worauf warten Sie noch? Nichts wie hin: Zu "Outta Space" und den Deep House-Beats von Daniel Paul tanzen und nebenbei das Nachtleben von Warschau kennen lernen.

Daniel Haaksman

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