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Was machen wir heute?: Beim Griechen einkaufen

Viele Erwachsene träumen davon, einmal in ihrem Leben im Wortsinne „exklusiv“ shoppen zu gehen. Der Traum sieht ungefähr so aus: Ein Luxuskaufhaus öffnet seine Tore einzig und allein für diesen einen Kunden.

Viele Erwachsene träumen davon, einmal in ihrem Leben im Wortsinne „exklusiv“ shoppen zu gehen. Der Traum sieht ungefähr so aus: Ein Luxuskaufhaus öffnet seine Tore einzig und allein für diesen einen Kunden. Der oder die Auserwählte darf durch sämtliche Abteilungen schlendern, Kleider, Mäntel und Hosen anprobieren und sich anschließend in der Feinschmeckerabteilung an den Leckereien vergreifen. Je nach Shoppingtyp sieht der Traum vor, dass der Kaufhausbesuch mit oder ohne Verkaufspersonal stattfindet. Nur eines ist immer gleich: Bezahlen muss man nicht.

Der Traum unseres Jungen ist anders: Er möchte nicht kaufen, er möchte verkaufen. Mit großem Interesse studiert er die Öffnungszeiten der Geschäfte in unserer Nachbarschaft und gestaltet gern Verkaufsschilder. Sein sehnlichster Wunsch: Einmal in seinem Leben möchte Tom einen echten Laden aufschließen, sich hinter die Theke stellen, eine funktionsfähige, moderne Registrierkasse bedienen und den Verkaufsprozess wie ein Profi von Anfang bis Ende abwickeln.

Und siehe da: Manchmal werden Träume wahr. Ein guter Freund von uns hat neulich in Bochum einen kleinen griechischen Laden eingerichtet – mit allem, was dazugehört. Oliven, Ouzo, Weihrauchschwenker und Ikonen. Ein süßer Tante-Emma-Laden, der jedoch wochenlang für die Öffentlichkeit unzugänglich blieb, weil das Bauamt unseren Freund ständig mit neuen Forderungen schikanierte.

Geöffnet war der Laden in dieser Zeit nur für die Familie und für Freunde. Also auch für Tom, der zu Besuch war. Der Junge schloss den Laden auf, stellte sich hinter die Kasse. Ich kaufte Oliven, Wein, Auberginen, Weihrauch, Kekse. Ich kaufte und kaufte. Schließlich war mein Portemonnaie leer und die Kasse war voll. Das Kind war glücklich. Ich war pleite. Seit kurzem ist der Laden offiziell eröffnet. Zum Glück. Heike Jahberg

Der Laden heißt Tipota (Bochum-Wattenscheid, Eppendorfer Straße 5). In Berlin gibt es griechische Lebensmittel unter anderem bei Commatas, Meraner Straße 19 in Schöneberg.

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