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Was machen wir heute?: Herthas Stadion kleben

Wie ein Westberlinerdie Stadt erleben kann

Gerne erinnern sich die Freunde des Papiermodellbaus der Fußball-WM im Sommer 2006. Denn selbst wenn sie das Hantieren mit Schere, Messer, Klebstoff dem Bolzen oder Glotzen, sei es auf dem Rasen oder vor dem Fernseher, bei weitem vorziehen – das Fußballfest bescherte ihnen doch zwölf neue Aufgaben: die Stadien der WM im Maßstab 1 : 1200.

Eine große Herausforderung waren die damals auf den Markt geworfenen Bausätze zwar nicht, mehr etwas für Anfänger, aber die allgemeine Begeisterung für den Ball sicherte doch auch den Papierbögen einige Aufmerksamkeit. Und man darf wohl jetzt erwarten, dass dies in dieser Stadt erneut gilt, wenn auch nur für einen Bausatz: das Olympiastadion, die Heimstatt der noch immer auf der Siegerbahn voraneilenden Hertha-Elf.

Wer hätte sich das damals träumen lassen? Denn für Hertha war das Saisonende 2006 nicht gerade ein Sommermärchen, kamen sie doch nur auf Platz 6. Und jetzt mit vier Punkten Vorsprung auf dem Spitzenplatz! Wenn das kein Grund ist, zu Schere und Klebstoff zu greifen. Zwei Stunden soll es laut Theorie dauern, sich den Ort früherer und hoffentlich künftiger Siege zusammenzuleimen, das ist – so die Erfahrung im Selbsttest – etwas knapp bemessen. Man muss sich doch Zeit lassen, die Rundungen des Stadiondaches sauber aus dem Bogen herauszuschneiden. Auch zu üppig dosierter Klebstoff ist sorgsam wieder zu entfernen, gerade bei dieser papierenen Huldigung potenzieller Sieger verbietet sich jede Schmiererei.

Ihren Ursprung hatte die Bastelbogen-Serie in dem Wunsch eines begeisterten Hobbybastlers im württembergischen Balingen nach einer neuen Aufgabe: selber mal was entwerfen. Mit einem Kirchlein zur 750-Jahr-Feier der Kreisstadt hatte es begonnen, und bei einer Kneipenrunde mit zwei befreundeten Architekten entstand die Idee zu der Stadienserie. Die Betreiber der Spielstätten stellten Baupläne zur Verfügung – seither gibt es Herthas Heim en miniature. Andreas Conrad

Das Olympiastadion gibt es für 6,90 Euro unter www.werkmeistermodelle.de.

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