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Was machen wir heute?: Kickern

In den letzten Tagen habe ich eine erschreckende Feststellung gemacht: Ich habe bemerkt, dass ich ein schlechter Verlierer bin. Das ist kein sonderlich sympathischer Charakterzug.

In den letzten Tagen habe ich eine erschreckende Feststellung gemacht: Ich habe bemerkt, dass ich ein schlechter Verlierer bin. Das ist kein sonderlich sympathischer Charakterzug. Umso schlimmer ist es, dass die Zahl meiner Niederlagen kontinuierlich steigt – vor allem, wenn ich gegen die Kinder antrete.

Die beiden können nämlich inzwischen eine Menge Dinge besser als ich. Zum Beispiel Monopoly spielen. Ich weiß nicht, wie sie das machen. Die Kinder kaufen Straßenzug um Straßenzug auf, errichten Hotels und bauen mit ruhiger Hand Immobilienimperien auf. Währenddessen hocke ich mit einer lächerlichen Nebenstraße und einem entlegenen Bahnhof da, lande im Knast oder zahle Einkommensteuer. Während meine Mitspieler immer reicher werden, werde ich immer galliger. Manchmal schieben sie mir dann ein oder zwei Straßen zu, um mich bei Laune zu halten. Manchmal verfalle ich auch in einen Kaufrausch und shoppe, bis ich pleite bin. Und manchmal werfe ich nach einer halben Stunde alles hin. Ungefähr so, wie es die Kinder getan haben, als sie vier oder fünf Jahre alt waren und sich beim „Mensch ärgere dich nicht“ schwarz geärgert haben.

Mein schlimmster Feind ist aber nicht das Monopoly- Brett, sondern unser neuer Tischkicker. Ein hübsches, großes Teil, wie man es auch in Kneipen findet. Den Kicker haben wir angeschafft, weil die Kinder verrückt sind nach Fußball und weil Kickern besser ist als vor dem Computer zu sitzen. Kickern soll Spaß machen, die Hand-Auge-Koordination verbessern und die Konzentrationsfähigkeit schärfen. Das funktioniert super – bei allen, außer mir. Während mein Sturm noch der letzten Chance hinterhertrauert, fegen meinem Torwart schon die knallhart geschossenen Bälle der Kinder um die Ohren. Als Mitspieler bin ich unerwünscht, bestenfalls als Sparringspartner darf ich mitmachen. Dazu habe ich aber keine Lust. Ich spiele lieber gegen mich selbst. Das ist toll. Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt: 100 Prozent. Heike Jahberg

Tischkicker gibt es für unter 100 Euro im Internet

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