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Was machen wir heute?: Nach Wissen suchen

So schnell ist es passiert. Ein Fehlversuch, und alles ist verloren.

So schnell ist es passiert. Ein Fehlversuch, und alles ist verloren. Nein, es geht nicht um Roulette und auch nicht um die letzte Mathearbeit, sondern um – Museen.

Mit viel Liebe, Geduld und Überredungskunst – und zugegebenermaßen auch ein wenig Bestechung – hatten wir es zuletzt geschafft, die Kinder nach jahrelanger Abstinenz zu Museumsbesuchen zu bewegen. Mit Erfolg. Das Kommunikationsmuseum fanden sie cool, das Neue Museum superschön und die Eliasson-Ausstellung im Gropius-Bau grandios.

Dann haben wir uns entschlossen, die Weltwissen-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zu besuchen. „300 Jahre Wissenschaften in Berlin“ – das ist doch was für uns, dachten wir. War es aber nicht.

Nichts gegen die Ausstellung. Natürlich haben sich die Kuratoren viele Gedanken darüber gemacht, was sie zeigen wollen und wie. Wir haben jede Menge ernsthafte, erwachsene Menschen gesehen, die die Exponate mit großem Interesse studiert haben. Wer sich für Wissenschaftsgeschichte interessiert, kommt sicherlich auf seine Kosten. Leider hatten wir anderes erwartet. Wir hatten gehofft, einen Quell des Wissens zu finden. Wir wollten Dinge kapieren, die wir schon immer mal verstehen wollten. Chemie vielleicht, oder Physik, gerne auch Medizin. Wir hatten uns auf Experimente gefreut und interaktive Fragen-/Antwortspiele. Stattdessen gab es Unmengen Papier, Fotos, Exponate hinter Glas, Schädelmodelle und Computerinstallationen. Tom und Linda wurde langweilig. Und nicht nur ihnen. Auch andere Kinder schlurften mit genervtem Gesichtsausdruck durch die Räume oder fläzten sich auf den Stühlen.

Auf dem Werbeplakat zur Ausstellung heißt es: Gibt es auf jede Frage eine Antwort? Zumindest eine Frage kann ich jetzt beantworten: Soll man mit Kindern diese Ausstellung besuchen? Ich meine: Nein. Heike Jahberg

Die Weltwissen-Ausstellung ist noch bis zum 9. Januar im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Wer Experimente machen möchte, ist im Spectrum beim Deutschen Technikmuseum besser aufgehoben.

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