Was machen wir heute?: Ordnung

Der neue James-Bond-Film ist ja ziemlich auf Effekte aus. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft wird da ordentlich geballert und verfolgt. Warum aber am Ende das pompöse Wüstenhotel abfackelt und in sich zusammenfällt, vermag ich mit einigen Tagen Abstand nicht mehr zu sagen. Ich weiß nur noch, dass es ziemlich spektakulär aussah. Und ich kann mich an die besten Werbespots im Vorlauf mit Überlänge erinnern: Die kamen von der Gasag, dem Ring-Center und der BSR.

Im Werbeclip der Berliner Stadtreinigung zum Beispiel macht ein junger Familienvater ein Kinderzimmer sauber und saugt mit dem Staubsauger das Spielzeugauto seines Sohnes weg. Als er den Staubsaugerbeutel zur Mülltonne bringen will, muss er mit ansehen, wie ein überdimensionaler Staubsauger seinen richtigen Wagen vor der Tür wegsaugt. Wie im Kleinen so im Großen, soll wohl die Botschaft lauten – obwohl ich froh bin, dass nicht auch der Umkehrschluss gilt. In meiner Wohnung jedenfalls soll kein noch so kleiner Hundehaufen liegen.

Ordnung ist gerade mein Thema. Das liegt am nahenden Jahreswechsel, und da erinnert man sich ja mit Schmerzen an die Vorhaben vom vergangenen Silvester, die nun noch schnell abzuarbeiten oder wenigstens symbolisch anzupacken sind. Bei mir ist es die Einrichtung einer elektronischen Telefonliste.

In diversen Schreibtischen lagert seit Jahren ein stetig wachsender Berg von Notizzetteln, abgerissenen Zeitungsseiten oder vergilbten Visitenkarten, auf denen Telefonnummern aller möglichen Leute verzeichnet sind. Nun habe ich angefangen, diesen Berg abzutragen und Nummer für Nummer in eine Datei einzutragen. Diese Aufgabe wird mich noch lange ins neue Jahr hinein beschäftigen.

Dummerweise kann mir die BSR nicht dabei helfen. Nur James Bond hätte wohl eine schnelle Lösung. Er würde meinen Zettelberg einfach abfackeln. Robert Ide

Ein elektronischer Zettelkasten nach dem Arbeitsprinzip von Niklas Luhmann findet sich unter www.zettelkasten.danielluedecke.de