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Was machen wir heute?: Schwimmen gehen

Ferien, Freizeit – das bedeutet für Jan und Josefine in erster Linie Schwimmen gehen. Anfangs sind wir ins Lochowbad gepilgert, das als perfekt erhaltene Anlage der Sechziger bis hin zur farblichen Gestaltung der Kabinen meine ganze Sympathie besitzt.

Ferien, Freizeit – das bedeutet für Jan und Josefine in erster Linie Schwimmen gehen. Anfangs sind wir ins Lochowbad gepilgert, das als perfekt erhaltene Anlage der Sechziger bis hin zur farblichen Gestaltung der Kabinen meine ganze Sympathie besitzt. Für Jan und Josefine reichen im Wilmersdorfer Sommerbad das Nass und die Sprungtürme zur Glückseligkeit. Nur einmal – auch nur, um Jan bei seiner Premiere zu begleiten – habe ich mich auf den 5-Meter-Turm gewagt. Das Durchschnittsalter der Benutzer schnellte prompt nach oben. Genießen konnte ich als einsame Heldin die Aussicht trotzdem nicht und sprang umso schneller. Jan hat den Akt dagegen genüsslich zelebriert und noch einmal im Sportunterricht vorgeführt. Schließlich wollte er das Bronzeabzeichen ergattern – Schwimmen, Tauchen, Springen gehören dazu. Die Schwimmlehrer nahmen das sehr genau. Vor dem Unterricht wurde stets geprüft, ob jeder Drittklässler auch Badekappe mit Namen, Waschzeug, Schlappen und 5 Cent zum Föhnen bei sich hat. Wehe, ein Junge trug knielange Badehosen oder ein Mädchen hatte nur den Bikini eingepackt, dann hieß es: In der Schule bleiben und die Baderegeln lernen! Für den Spaß sind schließlich die Ferien da.

Neue Dimensionen des Schwimmens in Berlin eröffnet der Schlachtensee. Hier kommt jeder auf seine Kosten: Josefine gibt den Dauerschwimmer und spielt „Toter Mann“, Jan den unerschrockenen Taucher immer auf der Jagd nach Fischen. Hier ruft keiner „Vorher Duschen!“ oder „Springen vom Rand verboten!“. Entspannung pur. Der eine sucht sich sein Fleckchen unter Bäumen, der andere lässt sich im Wasser treiben. Dank der bestandenen Schwimmprüfung im Sportunterricht gibt es sogar eine gewisse Beruhigung, dass Jan und Josefine für das Gewässer präpariert sind. Nur eins bleibt in Bädern wie Seen gleich: Am Ende müssen Jan und Josefine aus dem Wasser gescheucht werden. Beim Schlachtensee fällt dies nur schwerer, denn der schließt nicht. Nicola Kuhn

Der Schlachtensee ist schnell von der gleichnamigen S-Bahn-Station aus zu erreichen.

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