Was machen wir heute?: Über uns selber lachen

Tja, mit dem Humor ist das so eine Sache. Nicht jeder kann über alles lachen. Charlotte hat letztens in einer ihrer Glamour-Zeitschriften einige Psychologisierereien über das unterschiedliche Humorverhalten der Geschlechter gelesen. Demnach lachen Männer oft und heftig über Witze – gerne auch derberer Natur. Frauen hingegen amüsieren sich eher situationsbezogen. Da ist was dran, sagen Mutter und Tochter spontan, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Wir brauchen uns nur im engeren Familien- und Bekanntenkreis umzusehen. Die Herren erfreuen sich etwa an einer Zote vom Oktoberfest. Selbst wenn sie diese zum x-ten Mal erzählen, lachen sie Tränen; wir Frauen und Mädchen ziehen da allenfalls die Augenbraue hoch.

Wir hingegen kugeln uns bei Geschichten über originelle Missgeschicke, gerne auch über die eigenen. Männern ist es ja in der Regel nicht so gegeben, über sich selber zu lachen. Über andere schon eher, vor allem wenn es Frauen sind. Ich muss nur an manche Kollegen denken, die sich Schenkel klopfend Youtube-Videos einparkender Frauen anschauen. Das nennt man wohl Schadenfreude.

Worüber aber Jungen und Mädchen derzeit gleichermaßen lachen, sind „Deine-Mutter-Sprüche“ – für eine Mutter natürlich gewöhnungsbedürftig. Kleine Kostproben gefällig? „Die Polizei hat angerufen – Deine Mutter wurde bei KiK beim Klauen erwischt“, „Deine Mutter ist bei McDonald’s in der Rutsche stecken geblieben“ oder „Deine Mutter sammelt hässliche Kinder“. Deine-Mutter-Witze gehen ziemlich gut, die Teenies beömmeln sich heftig. Ob die entstanden sind als spaßige Variante der ehrabschneidenden Mutter-Beschimpfungen, die besonders unter jungen Migrationshintergründlern beliebt sind? Auf Deine-Mutter-Internetseiten gibt’s Witze auch in ziemlich deftigen Varianten. Ich würde mal sagen, komisch ist was anderes. Nun ja, mit dem Humor ist das so eine Sache. Sigrid Kneist

Lachen können Mutter und Tochter auch über den Film „Friendship“ mit viel Situationskomik, läuft in vielen Kinos.